Morgenimpuls im Schwester Katharina

Die Kirche und den Glauben schützen

Heute feiern wir mit der Kirche das Fest des Heiligen Sebastian. Er war Soldat in Mailand und wurde zum Offizier in der Leibgarde von Kaiser Diocletian und Maximian. Da er sich als Hauptmann der Prätorianergarde aber am Hof zu seinem Christsein bekannt und gestanden hatte, notleidenden Christen geholfen zu haben, wurde er zum Tod verurteilt und von Bogenschützen erschossen. In der Meinung er sei tot, wurde er liegengelassen. Aber er war nicht tot, sondern schwer verletzt und wurde gesund gepflegt. Wieder genesen, ging er umgehend wieder zum Kaiser und bekannte sich zu Jesus Christus. Und wieder wurde er verurteilt und um 288 getötet.

Ich würde heute nicht so ausgiebig von ihm erzählen, wenn er nicht auch unter anderem der Patron der Schützenbruderschaften ist und es hier in Olpe ein sehr ausgiebiges Brauchtum dazu gibt. Am Vorabend gibt es seit einigen Jahren wieder das Beiern, das heißt, die Glocken werden so angeschlagen, dass Musikstücke und Lieder erklingen. Es gibt dann heute Abend ein Festhochamt in rappelvoller Kirche mit Musik mit dem Musikzug der Feuerwehr.

Am Anfang war mir das so fremd, dass ich nicht so genau wusste ob ich lachen oder ernsthaft bei der Sache sein sollte. Aber wenn mir dann Schützen erklärt haben, dass die Schützen gegründet worden sind, um zu schützen: die Stadt, die Kirche den Glauben, war ich dann doch ein bisschen versöhnt. Und wenn wir zurzeit wissen und darüber erschrocken sind, dass die Christen weltweit die am meisten verfolgte Religionsangehörigen sind, tun wir gut daran, die Kirche und den Glauben zu schützen, für ihn einzutreten und sich auch im normalen Alltag zum Glauben zu bekennen.

Wenn das vielleicht in der Predigt heute Abend Thema sein wird und die vielen hundert Schützen, die zum Gottesdienst kommen, nicht nur heute Abend daran denken, dass ihr Patron für seinen Glauben umgebracht worden ist, dann ist das ganze drumherum ja auch nicht so verkehrt.

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