Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Die Beichte als innere Müllabfuhr

Mittwochs und donnerstags ist bei uns im Städtchen Müllabfuhr. Also stellen wir die Behälter an die Straße und hoffen, dass sie geleert werden.

In den letzten Jahren beobachte ich, dass die Müllfahrzeuge immer größer werden. Die Technik wird besser und die Müllarbeiter müssen nicht mehr schwer heben. Aber, die Straßen werden ja nicht breiter und die Häuser stehen zum Teil sehr dicht. Bei uns ist das auch so.

Manchmal beobachte ich fasziniert, wie der Fahrer versucht, bei uns um die Ecke zu kommen. Die Straße ist schmal und unser Haus steht genau auf der Ecke. Und wir haben schon einen sehr großen Stein vor der Hausecke einbetoniert, weil die Müllwagen sonst die Ecke mitnehmen würden. Ab und zu wird der Stein umgefahren und zerbricht. Und dann lassen wir ihn wieder reparieren und neu einsetzen. Oder der Wagen fährt zu weit links und rammt den Gartenzaun. Dann reparieren wir ihn oder müssen sogar ein neues Staketenfeld einsetzen lassen.

Und wenn der Wagen die Ecke geschafft hat, sind links die Poller für den Kirchenparkplatz und sofort dann die Kirchenapsis. Wenn Autos in der kleinen Straße geparkt sind, geht fast gar nichts und deshalb ist seit einigen Monaten das Parken hier verboten. So viel Mühe und Arbeit und Fahrkunst, um den anfallenden Müll aus den Häusern und den Straßen zu entsorgen. Das ist echt toll und wir sind dankbar, dass es so unkompliziert geht.

Genauso unkompliziert geht es auch, den eigenen inneren Seelenmüll, die Fehler, Schwächen und Sünden los zu werden.

Das Sakrament der Versöhnung ist eine sehr geniale Erfindung: sich versöhnen mit sich selbst, mit den Mitmenschen, mit der Schöpfung und mit Gott. Und es gibt viele Möglichkeiten dazu. Hier in Olpe gibt es seit Jahrzehnten die Nacht der Versöhnung, mit einem Bußgottesdienst, mit Schuldbekenntnis, Beichtgelegenheit und Lebensgesprächen.
Immer am Montag der Karwoche wird dazu eingeladen und ist als gemeinsame Großaktion zur inneren Müllabfuhr sehr geeignet.

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