Gestern haben wir das Fest der Epiphanie, der Erscheinung des Herrn gefeiert und heute fängt hier die Schule wieder an und für viele auch wieder der normale Arbeitsalltag. Und irgendwie fühlt sich Weihnachten schon sehr entfernt an.
Aber da ist noch die Sache mit dem Stern. Der Stern, der den Sterndeutern den Weg gewiesen hat, der Stern, der überm Stall in Bethlehem stehengeblieben ist, der Stern, der verkündet hat, dass hier, mitten im Elend bei den armen Leuten der Heiland geboren ist.
Hat sich der Stern da nicht geirrt?
Vom verehrten Bischof Klaus Hemmerle stammen folgende Zeilen, die ich für sehr bedenkenswert halte.
„Der Stern hat sich nicht geirrt, als er die Fernsten rief, aufzubrechen zum nahen Gott.
Der Stern hat sich nicht geirrt, als er den Wüstenweg wies, den untersten, den härtesten Weg.
Der Stern hat sich nicht geirrt, als er stehen blieb über dem Haus der kleinen Leute: dort ist die große Zukunft geboren.
Dein Herz hat sich nicht geirrt, als es sich aufmachte, den Unbekannten zu suchen.
Dein Herz hat sich nicht geirrt, als es nicht aufgab in der sichtlosen Ungeduld.
Dein Herz hat sich nicht geirrt, als es sich beugte vor dem Kind.“
Manche Menschen haben ihr Leben lang nach Gott und dem Sinn ihres Lebens gesucht und ihn dann in einem Weihnachtsgottesdienst gefunden, den sie nur wegen der Stimmung besucht haben. Sich aufmachen, um den Unbekannten Gott zu suchen, geht immer und das Herz, dass immer unruhig bleibt, bis es Ruhe findet in Gott, irrt nie. Und sich beugen vor dem Kind, in der Krippe oder unter den Nachbarskindern, im Flüchtlingslager oder im Kinderhospiz, dazu ist unser Herz geschaffen, vom Schöpfer aller Dinge, dem kleinen großen Gott.
Beugen wir also heute und in den kommenden Tagen unsere Knie und unser Herz vor diesem Kind, dass sich nicht gescheut hat, unter den kleinen Leuten auf die Welt zu kommen, damit die kleinen Leute groß werden vor aller Welt.