Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Der Rosenkranz ordnet die Gedanken!

Dieses Rosenkranzfest heute ist eigentlich ein Dankeschönfest der christlichen Flotte nach der gewonnenen Seeschlacht von Lepanto im Jahr 1541. Damals war es gar nicht so unüblich, ein solches Ereignis mit einem Fest zu feiern. Der Oktober ist seit jeher der Rosenkranzmonat, und viele Menschen erinnern sich vielleicht, dieses Gebet mal gelernt zu haben. Andere beten es seit Jahrzehnten jeden Tag ganz selbstverständlich. Für Kinder und Jugendliche ist das nicht so cool, weil sie merken, dass es so langweilig ist, 50-mal das gleiche zu beten und sich dann noch zu konzentrieren, damit man sich nicht immer verzählt. Mir ging das früher nicht anders, aber ich fand immer schon interessant, dass ich nach der knappen halben Stunde stillem Rosenkranzbeten viel munterer war als vorher.

„Wer den Rosenkranz betet, hat den gesamten Glauben in einer Hand“ hat ein kluger Mensch mal gesagt. Credo und Vaterunser, Ehre sei dem Vater und die vielen Gesätze, die entlang des Lebens Jesu gebetet werden, vertiefen das innere Wissen um den Weg Jesu. Aber da ist noch etwas anderes.
Das Gebet sammelt die Gedanken und gibt ihnen eine Richtung, beruhigt Herz und Atem und lässt das Gedankenkarussell ab und zu anhalten und in eine andere Richtung drehen. Und ich erlebe manchmal, dass es eine erstaunlich andere Sache ist, den Rosenkranz in Gemeinschaft laut zu beten. Das ist, als ob man sich gegenseitig im Glauben bestärkt und sich in Ruhe einmal gemeinsam einer Sache widmet.

Ein Film, den ich vor einigen Wochen gesehen habe, und der die Arbeit und das harte Leben der Senner in den Alpen zum Thema hatte, begann, völlig überraschend, mit dem gemeinsam gebeteten Rosenkranz am groben Holztisch in der Küche der Sennhütte. Gestandene Männer und einige Frauen beten in Ruhe und sammeln vor Gott den Tag ein – wie sie selbst sagen. Ich finde das einen guten Tipp für heute: den Tag mit dem Rosenkranz beginnen und mit dem Gebet die Gedanken auf Gott und das Heilswerk Jeus lenken oder am Abend den Tag damit beenden und vor Gott einsammeln.

 

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