Morgenimpuls mit Schwester Katharina

An der Hand Mariens das Leben Jesu betrachten

Morgen, am Samstag, gibt es ein Fest, das viele nicht mehr kennen: das Rosenkranzfest. Natürlich geht es dabei nicht um den Rosenkranz, sondern um diese Gebetsform mit dem "Gegrüßet seist Du Maria" und den Stationen aus dem Leben Jesu.  Als Kind habe ich immer mit meiner Tante den Rosenkranz gebetet und es war eine wunderbare Einschlafhilfe am Abend.

Vor einigen Jahren haben wir mal bei einem Mädchenwochenende einen sehr kreativen Rosenkranz gebetet, der ein richtiger Muntermacher war. Wir hatten im großen Saal mit 55 Lichterbechern einen leuchtenden Rosenkranz ausgelegt und haben dann die einzelnen Gesätze mit Körperübungen verbunden, die aus dem Sport als Zirkeltraining bekannt sind. Die Idee dahinter fanden die Mädels sehr einleuchtend. Glaube und Körper gehören zusammen. Ich kann nicht ohne meinen Körper glauben und gerade durch ihn bekommt mein Glaube Fleisch und Blut, Hand und Fuß.

Der Rosenkranz ist eigentlich ein sehr meditatives Element, bei dem ich mich nicht unbedingt großartig bewegen muss. Aber beim Zirkeltraining werden die verschiedenen Muskelgruppen trainiert, damit man fitter und munterer wird.

Hier ist nun beides miteinander verbunden: die innere Einkehr und Elemente des Rosenkranzes sowie körperbetonte Elemente aus dem Zirkeltraining. Beides zusammen kann unseren Körper mit unserem Glauben verbinden.

Ich selber bete den Rosenkranz am liebsten beim Spazierengehen. Beim Gehen verbinden sich die Gedanken und Gebete mit dem Rhythmus des Gehens und es entsteht ein Gespür vom Unterwegs sein mit Gott. An der Hand Mariens das Leben Jesu betrachten ist eine sehr schöne Idee dieser Art von Gebet. Und manchmal, wenn ich betend hier um den Obersee laufe, sehe ich oft ältere muslimische Herren, die ihre Gebetsschnüre in den Händen haben und die 99 Namen Gottes beten und wir fühlen uns wunderbar verbunden.

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