Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Der Glaube kann Gelassenheit geben

Der König verliebt sich, was ja an sich schön ist. Aber er kann seine neue Liebe nicht heiraten, weil er längst verheiratet ist. Also versucht er, seine Ehe annullieren zu lassen, wofür es aber keinen Grund gibt.

Der Papst lehnt ab und das ist der König nicht gewillt einfach hin zu nehmen. Also gründet er die eigene Staatskirche und setzt sich selbst als Oberhaupt dieser Kirche ein. Sein Kanzler Thomas Morus tritt somit sofort von seinem Amt zurück, weil er als Katholik solchem Bestreben nicht folgen will. Aber der König will den Treueid von allen, auch von ehemaligen Kanzlern. Da er sich weiterhin standhaft weigert wird er eingekerkert und wegen Hochverrats zum Tod verurteilt und hingerichtet.

Das Ganze ist fast 500 Jahre her und ist nicht vergessen, weil dieser Thomas Morus ein kluger Mann, ein liebevoller Familienmensch, ein Anwalt für Gerechtigkeit gegen jedermann war und einen wundervollen Humor hatte.

Selbst in der Stunde seiner Hinrichtung bittet er ganz gelassen den Henker, ihm doch aufs Schafott zu helfen, herunter würde er es dann schon allein schaffen. Und er schiebt seinen wallenden Bart zur Seite, da der ja keinen Hochverrat begangen habe und nicht bestraft werden müsse.

Papst Johannes Paul II.  hat ihn 2000 zum Patron der Regierenden und Politiker ernannt. Und was hat das heute, am Donnerstagmorgen mit mir, mit Ihnen zu tun? Eigentlich nichts, oder? außer: manchmal helfen mir solche Beispiele, den eigenen Tag, mit selten so schlimmen Herausforderungen, doch mit etwas mehr Gelassenheit und Ruhe zu beginnen. Mein Vertrauen in Gott und meinen Glauben an ihn zu setzen, auch wenn alle ringsherum anders denken und es auch von mir fordern sollten. Zwei charakteristische Worte von Thomas Morus gebe ich Ihnen gerne mit in den Tag: Der eine:
Viele Menschen erkaufen sich die Hölle mit so großer und schwerer Arbeit, dass sie sich mit der Hälfte derselben hätten den Himmel erwerben könnten.
Und der Zweite:
Herr, schenke mir Sinn für Humor, gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen, damit ich ein wenig Glück kenne im Leben und anderen davon mitteile.

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