Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Der Engel als Türöffner!

Es klingelt bei uns an der Haustür, aber an der inneren Klingel, sodass die Kamera nicht angeht und ich nicht weiß, wer schon im Flur steht und einen Wunsch hat. Manchmal bin ich dann ein bisschen befangen wegen dieser Ungewissheit und weil wir schon auch nicht so tolle Erfahrungen mit Besuchern gemacht haben. Also, habe ich tief Luft geholt, ein Stoßgebet zum Himmel geschickt und bin zur Tür gegangen.

Dort stand eine Frau, die sehr froh ist, dass jemand von uns da ist. Ihr Anliegen ist einfach und sehr schön. Sie hatten einen kleinen Silberanhänger in Form eines Engels gekauft um ihn zu einer Bekannten in Amerika zu schicken und wollte gern, dass ich ihn segne. Erst wollte ich sagen, dass sie das doch auch selber tun könne, aber ich habe erst mal nichts gesagt, wir sind in die Kapelle gegangen und mir sind sofort Bibelstellen und Gebete eingefallen.

Nach dem Gebet und dem Segen haben wir noch ein wenig geplaudert. Und ich habe dann so ganz nebenbei bemerkt, dass sie doch diesen kleinen Engel auch selbst segnen könnte. Ja, das weiß ich, war ihre Entgegnung mit einem Schmunzeln, aber ich wusste, dass ich anschließend mit Ihnen ein bisschen plaudern kann, und darauf hatte ich Lust. Wir haben beide gelacht und uns weiter sehr angeregt über Gott und die Welt unterhalten.

Der kleine Engel war der Türöffner zu unserer Begegnung und zu herzlich offenem Austausch. Das war es eigentlich, was diese Besucherin wollte. Gastfreundschaft üben gehörte zu den typischen Merkmalen der ersten Christen und es ist wunderbar, wenn wir das nicht verlernen – nur kurz an der Haustür zu einer kleinen Plauderei oder zur Aufnahme von Gästen in unseren Häusern bis zur Gastfreundlichkeit gegenüber Menschen, die unsere Hilfe brauchen und Unterkunft und neue Heimat suchen.

Im Hebräerbrief heißt es: "Übt Gastfreundschaft, auf diese Weise haben einige von Euch schon Engel beherbergt" In meinem Fall eine sehr schöne doppelte Bedeutung.
 

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