Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Christus hat nur unsere Hände

Am Palmsonntag in der Heiligen Messe gab es eine kleine Szene, die mich entzückt hat und mir aber auch Beispiel war, im Kleinen, Täglichen, das Große zu verstehen. Nach der Einladung des Pfarrers an die Kinder, zum Vaterunser nach vorne zum Altar zu kommen, sind viele Kinder gekommen. Ein ungefähr sechsjähriger Junge zog an der Hand seinen kleinen, vielleicht zweijährigen Bruder förmlich hinter sich her. Ich konnte deutlich sehen, dass der Kleine nicht wollte, aber der Große schon und er wohl auch den Auftrag von Mama oder Papa hatte, den Kleinen mitzunehmen. 

Es gibt einen Text, den Sie vielleicht kennen. Er steht unter einem Kreuz, das im Krieg so zerstört worden ist, dass der Corpus keine Hände und Füße mehr hat. Diese Zeilen fassen das noch mal gut zusammen:

Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit zu tun.

Er hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen.

Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um Menschen von sich zu erzählen.

Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe, um Menschen an seine Seite zu bringen.

Wir Christen sind die einzige Bibel, die die Öffentlichkeit noch liest.

Wir sind Gottes Botschaft, in Taten und Worten geschrieben.

Manchmal ist es gut jemanden zu haben, der sagt: Komm, geh mit, das tut Dir gut. Und dann wieder kann ich, können Sie diejenige sein, die jemanden einfach mitnimmt: zum Gottesdienst, zum Gebet, zu einem Spaziergang, zum Leben.

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