Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Bitten wir Gott um Hilfe!

Gestern hat die fünfte und zunächst letzte Synodalversammlung begonnen. Die Bischöfe und die Laien haben ein straffes Programm. 9 von 10 Beschlussvorlagen können zur Abstimmung kommen und die zehnte noch nach der zweiten Lesung ebenso.

Der Anlass der Errichtung des synodalen Weges war die unsäglich schlechte Aufarbeitung des Missbrauchs in der Kirche durch Kleriker und Kirchenleute und die Bitte der Bischöfe an das Zentralkomitee der Katholiken in Deutschland, zusammen einen Weg zu finden.

Dass es nicht um kleine, unbedeutende Reförmchen gehen würde, musste jedem klar sein, der das Geschehen der letzten Jahre erlebt und verfolgt hat. Es muss etwas Grundlegendes geschehen, damit die Kirche eine Zukunft für die Menschen hat.

Und vor dieser, miteinander zu gestaltenden Zukunft, haben manche wirklich Angst. Am meisten die im Vatikan, die zwar mit Papst Franziskus die Weltsynode ausgerufen haben, die zwar gemerkt haben, dass sich die Probleme weltweit gleichen, die aber, dass muss man so sagen, Angst vor dem Verlust der Macht haben. "Der Vatikan hat vor Reformen soviel Angst wie der Teufel vor dem Weihwasser" hat der Magdeburger Bischof Gerhard Feige während der Frühjahrstagung der Bischöfe gesagt. Und einige der Synodalen haben auch Angst, mit den positiven Ergebnissen der Synode vielleicht ihrer angestrebten Kirchenkarriere zu schaden und haben sich noch rasch verabschiedet.

Und was machen wir, wir die wir jetzt hier zusammen sind und beten wollen? Es hilft nichts, vor den Fragen und Problemen unserer Kirche zu flüchten, weil nicht sein kann was nicht sein darf. Aber es hilft wohl, im Vertrauen auf Gott und seinen Heiligen  Geist zu beten und um Hilfe zu bitten. Beten wir jetzt zusammen das Gebet, dass seit dem ersten Tag der Synodalversammlung in den Gemeinden gebetet wird.

"Gott, unser Vater, Du bist denen nahe, die Dich suchen. Zu Dir kommen wir mit den Fragen unserer Tage, mit unserem Versagen und unserer Schuld, mit unserer Sehnsucht und unserer Hoffnung. Wir danken Dir für Jesus Christus, unseren Bruder, unseren Freund und unseren Herrn. Er ist mitten unter uns, wo immer wir uns in seinem Namen versammeln. Er geht mit uns auf unseren Wegen. Er zeigt sich uns in den Armen, den Unterdrückten, den Opfern von Gewalt, den Verfolgten und an den Rand Gedrängten. Wir bitten Dich: Sende uns den Heiligen Geist, der neues Leben schafft. Er stehe unserer Kirche in Deutschland bei und lasse sie die Zeichen der Zeit erkennen. Er öffne unser Herz, damit wir auf Dein Wort hören und es gläubig annehmen. Er treibe uns an, miteinander die Wahrheit zu suchen. Er stärke unsere Treue zu Dir und erhalte uns in der Einheit mit unserem Papst und der ganzen Kirche. Er helfe uns, dass wir Deine Gerechtigkeit und Deine Barmherzigkeit erfahrbar machen. Er gebe uns die Kraft und den Mut, aufzubrechen und Deinen Willen zu tun. Denn Du allein bist das Licht, das unsere Finsternis erhellt, Du bist das Leben, das Gewalt, Leid und Tod besiegt. Dich loben wir, jetzt und in Ewigkeit. Amen."

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