Anpfiff für die Zukunft - Entwicklungszusammenarbeit von Jugendlichen

Nur noch kurz die Welt retten - das singt nicht nur Tim Bendzko, das dachten sich auch die 16-jährigen Schüler der Freien Waldorfschule Sorsum bei Hannover, als sie vor sieben Jahren das Projekt Brasil09 ins Leben riefen. Statt Klassenfahrt wollten sie nach Brasilien reisen und benachteiligte Jugendliche bei Bauarbeiten unterstützen. Doch mal eben „kurz“ lässt sich nicht viel verändern. Larissa Holzki ist deswegen immer noch für die Initiative aktiv. Nach ihrer sechsten Brasilienreise ist sie zu Gast in der Sternzeit. Erst regnet es wochenlang, der Fluss tritt über die Ufer und reist Lehmhütten weg, die Luft ist so dick, dass man sie schlucken muss, Palmen und stachlige Pflanzen sprießen. Dann wird es unerträglich heiß, die Erde knochentrocken, die letzten Früchte verdorren. Das ist der ewige Rythmus in Porto, einer Kleinstadt im Nordosten Brasiliens, weit weg vom reichen Süden. Hier sind die Menschen arm, sie halten sich ein paar Hühner, arbeiten als Subsistenzwirte, Handwerker, Verkäufer oder in der Verwaltung. Einige unterrichten in den städtischen Schulen, manche sogar Englisch. Doch jahrelang gab es keinen Anreiz, Fremdsprachen zu lernen. Die Region ist für internationale Unternehmen uninteressant, Touristen verirren sich hierher nie, Mega-Events wie die Fußballweltmeisterschaft, der Papstbesuch und Olympia sind ganz weit weg. Die ambitioniertesten jungen Menschen fliehen schon lange aus ihrer Heimat in die Metropolen. Seit dem letzten Jahr jedoch kehren die ersten zurück, um zu bleiben. Andere Jugendliche versprechen beim Abschied, da draußen etwas zu lernen, was ihre Stadt voranbringen kann. Dazu beigetragen hat auch das interkulturelle Partnerschaftsprojekt Brasil09 mit Schülern und Studenten aus Deutschland. Wir stellen es vor. - Studiogast: Larissa Holzki