Zwölf Ordensschwestern in Syrien entführt

Papst bittet für verschleppte Ordensfrauen

Wo sie sind und warum sie verschleppt wurden - das ist noch unklar. Zwölf Ordensfrauen sind in Syrien von islamistischen Rebellen entführt worden. Papst Franziskus erinnerte in der Genralaudienz an die Frauen.

Syrien: gespaltene Nation (dpa)
Syrien: gespaltene Nation / ( dpa )

Papst Franziskus hat bei seiner Generalaudienz an die in Syrien entführten Ordensschwestern erinnert. Er bat die Gläubigen auf dem Petersplatz am Mittwoch, für die zwölf Frauen zu beten. Der Frieden brauche die Arbeit aller. Islamistische Rebellen hatten am Montag das griechisch-orthodoxe Thekla-Kloster in dem christlichen Bergdorf Maalula überfallen und die Ordensfrauen an einen unbekannten Ort verschleppt. Über ihren Verbleib oder mögliche Motive der Entführer herrscht Unklarheit.

Auch der griechisch-orthodoxe Patriarch von Antiochien, Johannes X. Yazigi, hat die Freilassung der zwölf Ordensfrauen gefordert. In einer Stellungnahme von Dienstag appellierte er an das Gewissen der Entführer, wie libanesische Medien am Mittwoch berichteten. Yazigi bat auch die internationale Gemeinschaft um Unterstützung.

Unklares Schicksal der Waisenkinder

Unklar ist das Schicksal der von den Ordensfrauen betreuten Waisenkinder, die nach Aussage des Patriarchen ebenfalls verschleppt wurden. Der päpstliche Botschafter in Syrien, Erzbischof Mario Zenari, sagte hingegen der libanesischen Tageszeitung "Daily Star" (Mittwoch), die Kinder seien schon vor längerer Zeit aus Maalula an einen nicht näher bezeichneten Ort in Sicherheit gebracht worden.

Ein Sprecher der oppositionellen Freien Syrischen Armee verurteilte Medienberichten zufolge das Vorgehen von Rebellengruppen in Maalula, machte aber gleichzeitig die syrische Armee für die Eskalation verantwortlich. Der Kampf um Maalula habe keinen religiösen Hintergrund; der Ort sei von strategischer Bedeutung.

Kloster war schon im September umkämpft

Das Kloster der heiligen Thekla, aus dem die Frauen verschleppt wurden, war bereits im September in Gefechte zwischen Regierungstruppen und Kämpfern der mit Al-Kaida-nahen Rebellengruppe Jabhat al-Nusra verwickelt. In den vergangenen Tagen kam es dort erneut zu heftigen Kämpfen. Der vatikanische Pressedienst Asianews berichtete ohne Angabe von Quellen, die entführten Frauen seien in die 20 Kilometer entfernte Stadt Yabrud gebracht worden.

 


Syrien: gespaltene Nation (dpa)
Syrien: gespaltene Nation / ( dpa )
Quelle:
KNA , DR