Morgenimpuls von Schwester Katharina

Zwischen den Jahren - Bleiben Sie in der Erwartung!

"Zwischen den Jahren" – diese Redewendung ist um Weihnachten und vor Silvester in aller Munde. Doch für Schwester Katharina hat sie nicht nur mit Silvester, Neujahr und dem Kalender zu tun, sondern auch mit Jesus Christus.

Zwischen den Jahren 2021 und 2022 (shutterstock)

Wir sind also so zwischen den Jahren, wie man sagt. Weihnachten ist irgendwie schon vorbei. Das aktuelle Jahr liegt in den letzten Zügen, aber das neue ist noch nicht da. Wobei wir Christen wissen, die Weihnachtszeit, die dauert ja noch. Mindestens bis zum Fest der Taufe Jesu und für viele noch bis zum alten Ende der Weihnachtszeit am 2. Februar.

Viele Menschen nutzen die Tage jetzt zum Entspannen. Vielleicht das Buch lesen, das man geschenkt bekommen hat. Oder man hat endlich mal Zeit für die Familie. Zwischen den Jahren. 2021 ist gefühlt vorbei, 2022 aber noch nicht da.

Mir fällt auf: Eigentlich sind wir Christen immer irgendwie zwischen den Jahren, denn wir warten ja auf die Wiederkunft von Jesus Christus. Das klingt erst mal ein bisschen fremd, aber so endet die Bibel: Mit der festen Hoffnung, dass am Ende der Zeiten - Endzeit klingt irgendwie bedrohlich - Jesus wiederkommt. Und gleichzeitig sagt Jesus im Matthäusevangelium: "Ich bin bei euch alle Tage". Ja, wie denn nun? Ist er schon da oder kommt er noch?

Beides. Wir können uns auf seine Gegenwart jetzt verlassen. Im Gebet, in der Begegnung mit anderen Menschen, im Gottesdienst. Und dann sagt die Bibel, dass diese Welt irgendwann endet und Jesus Christus wiederkommt. Ob das mit der Apokalypse so sein wird wie in manchen Hollywood-Filmen, mit Erdbeben und allen möglichen Katastrophen, das wissen wir ja nicht. Aber tröstlich finde ich den Gedanken, dass, wenn alles irgendwann endet, wir darauf vertrauen können, dass dann Jesus Christus mit uns da ist. Die Welt vergeht, aber Jesus bleibt. So klingt es mit dem Ende der Welt gar nicht mehr so bedrohlich. Also genießen Sie die Zeit zwischen den Jahren und bleiben Sie in der Erwartung. 

Schwester Katharina Hartleib

Schwester Katharina Hartleib wurde 1958 als einziges Mädchen unter drei Brüdern im katholischen Heiligenstadt im Thüringer Eichsfeld geboren. Dort kam sie, obwohl sie in der DDR aufwuchs, erstmalig mit der Religion, dem Kirchgang und dem Gebet in Kontakt.

Als Jugendliche verweigerte sich die überzeugte Katholikin der Jugendweihe. Dieses Fest markierte seit dem 19. Jahrhundert den Eintritt ins Erwachsenenalter. In der DDR nutzte die SED die Tradition dazu, junge Menschen auf den Sozialismus des Arbeiter- und Bauernstaats einzuschwören.

Schwester Katharina Hartleib / © Nicolas Ottersbach (DR)
Schwester Katharina Hartleib / © Nicolas Ottersbach ( DR )
Quelle:
DR