Zwei Jahre nach einem schweren Unwetter mit Sturm und Hagel schreitet der Wiederaufbau des Klosters Benediktbeuern im Alpenvorland voran. Die meisten Klosterdächer seien aber wieder vollständig gedeckt; nur kleine Restarbeiten stünden noch aus, heißt es in einer Mitteilung (Dienstag). Auch die Fenster seien saniert worden. Zudem habe man die in die Jahre gekommene Energiezentrale des Klosters modernisiert, so dass der Energieverbrauch auf dem gesamten Gelände noch nachhaltiger gesteuert werden könne.
Allerdings müssten nach wie vor die Fassaden großflächig saniert werden, heißt es weiter. Im Inneren des Klosters seien bislang 35 von 160 sanierungsbedürftigen Räumen wiederhergestellt. Zwei Gästehäuser würden aktuell kernsaniert und sollten bis zum Frühjahr fertig sein. Der Westflügel des Maierhofs warte noch auf eine umfassende Kernsanierung. Auch viele beschädigte Abschnitte im Westtrakt am Arkadenhof müssten noch grundlegend renoviert werden.
Noch keine Gottesdienste in der Basilika
An der Basilika Sankt Benedikt komme die Sanierung ebenfalls voran, heißt es weiter. So werde der historische Dachstuhl statisch ertüchtigt, Teile des Dachs seien bereits neu eingedeckt. Arbeiten an den Türmen, den Fassaden und im Innenraum stünden noch aus. Gottesdienste in der Basilika seien noch nicht möglich. Auch die zerstörte Klostergärtnerei liege noch brach. Das kulturelle Leben sei aber schon vollständig in die Anlage zurückgekehrt.
Kloster Benediktbeuern ist fast 1.300 Jahre alt und beherbergte zunächst eine Benediktinergemeinschaft. Seit 1930 leben dort die Salesianer Don Boscos, eine katholische Ordensgemeinschaft, die sich weltweit im Sinne ihres Gründers Johannes Bosco (1815-1888) für junge Menschen einsetzt. Zum Kloster gehören eine Jugendbildungsstätte, eine Jugendherberge, Institute für Jugendseelsorge sowie ein Zentrum für Umwelt und Kultur. Hinzu kommt ein Campus der Katholischen Stiftungshochschule München. Bekannt ist das Kloster auch als Kulisse der TV-Serie "Der Bulle von Tölz".
Im August 2023 hatten orkanartige Böen, heftiger Starkregen und tennisballgroße Hagelkörner das Kloster und die angrenzenden Gebäude verwüstet. Der Sturm zerstörte Fenster, in die Gebäude drang Wasser ein. Fassaden wurden beschädigt, die Anlage war mit herabgestürzten Dachziegeln und Bäumen übersät.