"Denn zuerst wurde Adam geschaffen – danach Eva!" (1. Tim 2,13)
Beim Auftakttreffen des synodalen Weges in Frankfurt im Januar 2020 werden die katholischen Frauen nicht mehr zu übersehen sein. Das steht schon fest. Auch, dass es ein eigens Forum gibt, wo die Rolle der Frau in der Kirche auf den Prüfstand gestellt werden soll. Ein erster Erfolg für die großen katholischen Frauenverbände KFD und KDFB. Die Stimmen von weit über 600.000 verbandlich organisierten Frauen mit ihren klaren Forderungen nach mehr Gleichberechtigung bei Mutter Kirche waren einfach nicht mehr zu überhören. Auch Maria 2.0 zeigt Wirkung. Pfarrer vor Ort solidarisieren sich mutig. Andere halten genau so mutig Kurs. Da wundert es dann nicht, dass die Frauenfrage längst auch die Bischöfe entzweit. Für den Bischof von Regensburg ist klar: "Jesus hat bewusst nur Männer als Apostel berufen!" Nicht nur für Voderholzer ist die Priesterweihe der Frauen daher völlig unmöglich. Der Erzbischof von Köln, Kardinal Woelki wird nicht müde, jedermann und jeder Frau zu erklären, dass diese Frage für die Weltkirche mit aller Verbindlichkeit durch Papst Johannes Paul II längst entschieden ist. Woelki hat als einer der ersten Bischöfe gleich mehre Frauen in der Bistumsspitze an verantwortliche Stellen gesetzt, hält aber unbeirrt fest, dass Kirche nicht alles mitmachen kann, "was die Welt so gerne von ihr hätte"!
Sein Mitbruder in Essen – Bischof Franz Josef Overbeck hingegen – fragt sich lautstark in der Bildzeitung, ob man den Zugang zum Priesteramt heute wirklich an einem "Y-Chromosom" festmachen kann. "Persönlich kann ich mir mittlerweile vorstellen, dass Frauen Priesterinnen werden!" Hört! Hört! Der Bischof von Essen, Militärbischof und Adveniat-Bischof, denkt wie viele Mitbrüder inzwischen laut. So erwartet Bischof Bode aus Osnabrück, "dass wir zu echten Veränderungen in unserer Kirche in Deutschland kommen, besonders bezüglich einer Kirche der Beteiligung und möglichst neuer Formen für Frauen in Diensten und Ämtern…". Der Bischof von Hildesheim sieht ebenfalls dringenden Handlungsbedarf – setzt sein Vertrauen in der Frauenfrage aber klug "auf den Heiligen Geist!" Vertrauen ist gerade in Zeiten des kirchlichen Vertrauensverlustes immer gut. Vertrauen, dass der oder die mit der jeweils anderen Meinung es auch gut mit Mutter Kirche meint und eben daher auch gut katholisch ist und bleibt: Ob er nun sagt: "Maria 0.0 – da geht leider gar nix!", oder mit Maria 2.0 endlich "die Weihe für alle" fordert! In einer Gesellschaft, wo überall gilt, "Ladies first" – in der Kirche aber nach wie vor gilt "Adam first!", ist der Heilige Geist jetzt wirklich gefordert!
Stimmen deutscher Bischöfe zur Rolle der Frauen in der Kirche
Ihr
Ingo Brüggenjürgen
Chefredakteur DOMRADIO.DE
Die Bischofsstimmen zur Frauenfrage finden Sie auf DOMRADIO.DE.
PS: Gott sei Dank! Unser Multimediasender hat weibliche Verstärkung bekommen. Anne Berenbrinker galt schon im Erzbistum Köln als echte Powerfrau und wird bei uns als neue Verwaltungsleiterin dafür sorgen, dass unsere Teamarbeit und unser „guter Draht nach oben“ zukünftig noch besser funken und funktionieren... :-)
