Fragen und Antworten rund um die Weihnachtszeit

Wann ist es zu spät für "Frohe Weihnachten"?

Wann endet die Weihnachtszeit? Was geschieht mit dem Weihnachtsbaum? Und bis wann darf man sich noch "Frohe Weihnachten" wünschen"? Fragen und Antworten rund um das Hochfest der Geburt des Herrn.

Christbaumkugel mit dem Schriftzug Frohes Fest / © Dennis Gross (shutterstock)
Christbaumkugel mit dem Schriftzug Frohes Fest / © Dennis Gross ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Wie lange darf man sich denn noch "Frohe Weihnachten" wünschen?

Jan Hendrik Stens / © Nicolas Ottersbach (DR)
Jan Hendrik Stens / © Nicolas Ottersbach ( DR )

Jan Hendrik Stens (Liturgie-Redaktion): Streng genommen kann man das die ganze Weihnachtszeit über machen. Man kann es vielleicht so ähnlich halten wie wenn man sich ein "Frohes neues Jahr" wünscht, also wenn die erste Woche rum ist.

Jan Hendrik Stens, Liturgie-Redaktion

"Man kann es vielleicht so ähnlich halten wie wenn man sich ein 'Frohes neues Jahr' wünscht, also wenn die erste Woche rum ist."

Menschen, die man schon lange nicht mehr gesehen hat, kann man das durchaus noch mal wünschen. Ich denke, da gibt es keine absolute, objektive Grenze, ab wann man es nicht mehr sagt. Aber die Weihnachtszeit geht ja noch bis in den Januar hinein.

DOMRADIO.DE: Die Weihnachtsoktav beginnt mit dem Hochfest der Geburt des Herrn am 25. Dezember. Wann genau endet die Weihnachtszeit denn? Das ist ja ein bisschen kompliziert, oder?

Stens: So kompliziert ist es auch nicht. "Oktav" bedeutet "acht Tage". Das heißt, der "Oktavtag" ist immer der gleich lautende Wochentag der Folgewoche. An dem Wochentag, an dem Weihnachten ist, ist dann auch Neujahr. Deswegen sind diese ganzen Feiertags-Regelungen immer genau identisch.

Dieses Jahr hatten wir Weihnachten, das Hochfest der Geburt des Herrn, an einem Sonntag und so ist Neujahr auch am kommenden Sonntag. Das heißt, am "Oktavtag" von Weihnachten, am 1. Januar – früher auch Fest der Beschneidung und Namensgebung des Herrn genannt, heute das Hochfest der Gottesmutter Maria – endet die Weihnachtsoktav.

Jan Hendrik Stens, Liturgie-Redaktion

"Am 1. Januar – heute das Hochfest der Gottesmutter Maria – endet die Weihnachtsoktav."

Es geht dann mit der ganz normalen Weihnachtszeit weiter. Da haben wir auch nochmal einen Höhepunkt, der vor allem in Köln ganz besonders begangen wird: nämlich das Hochfest der Erscheinung des Herrn, volkstümlich Heilige Drei Könige genannt, am 6. Januar.

DOMRADIO.DE: Und bis dahin lässt man den Weihnachtsbaum stehen? Gibt es dafür eine Regel?

Stens: Die einen schmücken den Weihnachtsbaum jetzt schon ab und stellen ihn raus, die anderen lassen ihn nach Möglichkeit noch bis zum 2. Februar stehen, denn da endete früher die Weihnachtszeit. Der 2. Februar ist das Fest der Darstellung des Herrn, 40 Tage nach Weihnachten. So lange dauerte früher die Weihnachtszeit.

Es gibt auch noch heute einige Leute, die der alten Ordnung folgen und die Weihnachtszeit bis zum 2. Februar feiern. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Offiziell liturgisch endet die Weihnachtszeit am Sonntag nach Dreikönige mit dem Fest der Taufe des Herrn. Das ist 2023 am 8. Januar.

Weihnachten

Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu Christi. Wann genau vor etwa 2.000 Jahren Jesus geboren wurde, ist nicht bekannt. Die Feier des 25. Dezember als Geburtsfest Jesu ist erstmals für das Jahr 336 in Rom bezeugt.

Weihnachten heißt so viel wie heilige, geweihte Nächte. Die Geburt Jesu bedeutet nach christlichem Verständnis die Menschwerdung Gottes; in Jesus hat sich Gott den Menschen mitgeteilt, sich in ihre Geschichte hinein begeben, sich ihrer erbarmt und ihnen Heil geschenkt. Deshalb gilt Weihnachten als Fest der Liebe.

Weihnachtsbaum / © Bernd Weissbrod (dpa)
Weihnachtsbaum / © Bernd Weissbrod ( dpa )
Quelle:
DR