"Die Möglichkeit der Begegnungen mit Zeitzeugen ist begrenzt. Sie verlassen unsere Welt und mit Ihnen verlassen uns ihre Schilderungen, Einsichten und Gefühle aus erster Hand", erklärte Zentralrats-Präsident Josef Schuster in Berlin.

Gerade vor dem Hintergrund dessen, dass ein Teil der deutschen Gesellschaft "gerne einen Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen möchte", sei dies bedenklich. "Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, das Erbe der Zeitzeugen der Schoa in Ehren zu halten und nicht zu vergessen, was ihnen widerfahren ist", betonte Schuster.
Er äußerte sich im Vorfeld zur Woche des internationalen Holocaust-Gedenktages an diesem Freitag. Dieser werde durch die jährliche #WeRemember Kampagne des World Jewish Congress (WJC) begleitet, die in diesem Jahr einen besonderen Schwerpunkt auf die Zeitzeugen lege.
Erstmals Erinnerung an queere NS-Opfer
Am 27. Januar wird international an die Befreiung überlebender Häftlinge in Auschwitz durch die Rote Armee im Jahr 1945 sowie an die NS-Opfer erinnert. An zahlreichen Orten sind Veranstaltungen geplant. Im Bundestag anlässlich des Datums traditionell eine Gedenkstunde für die Millionen Opfer des Nationalsozialismus statt.
In diesem Jahr soll dabei erstmals an die queeren NS-Opfer erinnert werden. Queer ist ein Sammelbegriff für nicht-heterosexuelle Menschen, etwa für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender (LGBT).