ZdK-Präsident über Islam und Christentum

"Deutsche sollen Kirchen füllen"

Perspektivwechsel gefordert: Anstatt über eine "Islamisierung Deutschlands" zu lamentieren, solle man sich fragen, was in Deutschland noch christlich sei, so der Präsident des  Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg. 

Thomas Sternberg  / © Harald Oppitz (KNA)
Thomas Sternberg / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, hat die Deutschen zu einer stärkeren Rückbesinnung auf das Christentum aufgerufen. sagte Sternberg dem in Bielefeld erscheinenden "Westfalen-Blatt" (Samstag). "Füllen wir also die Kirchen, anstatt über volle Moscheen zu jammern", appellierte er.

Als Alarmzeichen bewertete es Sternberg, dass Christen die weltweit am stärksten verfolgte Religionsgemeinschaft seien. Die Lage für Christen im Nahen Osten, in Syrien, dem Irak und im Sudan sei dramatisch, beklagte er. Das könne aber nicht heißen, dass die Ausländerbehörden Menschen, die vor Mord und Totschlag nach Deutschland geflohen seien, erst einmal nach deren Glauben befragten.

Grundgesetz ist Richtlinie

Christen seien zum Dienst an Gesellschaft, Staat, Politik und am Nächsten aufgerufen, erklärte Sternberg. Auch im Umgang mit Flüchtlingen müsse das Grundgesetz unverrückbare Richtschnur bleiben. "Nicht die Würde des Deutschen ist unantastbar, sondern die Würde des Menschen ist unantastbar", betonte der ZdK-Vorsitzende unter Verweis auf Artikel 1 des Grundgesetzes. Nehme man das ernst, sei der Fremde wie ein Einheimischer zu betrachten.

Den Terroranschlag mit zwölf Toten in Berlin bezeichnete Sternberg als "schrecklich, wie jedes andere Verbrechen eines Flüchtlings oder eines Einheimischen". Er rief dazu auf, die Taten und ihre Täter gleichwohl einzeln zu betrachten. Mit Pauschalurteilen sei niemandem geholfen, sagte der ZdK-Präsident.


Quelle:
epd