Zahlreiche Schulkinder in Göttingen müssen in Corona-Quarantäne

 (DR)

Nach einem Corona-Ausbruch in Göttingen müssen zahlreiche Schulkinder für zwei Wochen in Quarantäne. Nach einer aktuellen Berechnung seien "etwas weniger als hundert" Kinder und Jugendliche betroffen, sagte Sozialdezernentin Petra Broistedt (SPD) am Freitagabend. Zunächst hatte ein Stadtsprecher von möglicherweise mehreren Hundert Betroffenen gesprochen.

In Quarantäne kommen die Schülerinnen und Schüler, die Kontakt mit Kindern hatten, die sich in Folge von Regelverstößen bei Privatfeiern von Großfamilien zum muslimischen Zuckerfest mit dem Corona-Virus infiziert haben, sagte Broistedt. Unter den bisher insgesamt 120 Infizierten im Zusammenhang mit den Feiern sind 39 Schülerinnen und Schüler. Von diesen sei wegen der allgemeinen Beschränkungen aber nur ein Teil in der Schule gewesen, sagte Broistedt.

Für alle Kinder und Jugendlichen, die nun in Quarantäne müssen, sei dies ein großes Problem, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Stadtschülerrats, Tim Wiedenmeier. "Das bedeutet weitere soziale Abschottung. Die ist schwer zu ertragen."

Unabhängig von den Quarantäne-Maßnahmen sollen die Göttinger Schulen, die wegen des Corona-Ausbruchs allesamt geschlossenen wurden, ab Montag den Betrieb unter Auflagen wieder aufnehmen, sagte Sozialdezernentin Broistedt. Die Schulen erhielten dazu einen umfangreichen Katalog mit Verhaltensmaßregeln. (dpa, Stand: 5.6.2020)