Zahl syrischer Kinderflüchtlinge steigt weiter

Tausende verlassen die Heimat

Immer mehr Familien mit Kindern verlassen von Unicef Syrien. Laut Angaben von Unicef sind alleine am vergangenen Wochenende in einer Nacht über 2.000 Menschen über die jordanisch-syrische Grenze ins Flüchtlingscamp Zaatari geflohen, wo nun 17.000 Menschen lebten - die Hälfte Kinder

 (DR)

"Wir rechnen mit einem Anstieg auf 70.000 Menschen im Flüchtlingscamp Zaatari bis Ende des Jahres", sagte die Leiterin des UN-Kinderhilfswerks in Jordanien, Dominique Hyde, am Montag in Köln. "Wir müssen jetzt schnell handeln, denn die Kinder leiden am härtesten." Für den Ausbau seiner Hilfen brauche Unicef dringend Spenden.



Vor allem Kinder litten in dem Lager unter sengender Hitze und häufigen Sandstürmen. Ein Schwerpunkt der Hilfe liege deshalb auf der Versorgung mit Wasser, Sanitäranlagen und Impfstoffen gegen die wachsende Krankheitsgefahr. Dringend erforderlich sind laut Angaben auch psychosoziale Hilfen für traumatisierte Kinder, die vor Gewalt fliehen mussten. Eine weitere Herausforderung sei die Versorgung unbegleiteter Kinder, so Hyde.



Unicef leistet nach eigenen Angaben Nothilfe für vom Bürgerkrieg betroffene Kinder in Syrien sowie den Nachbarländern Jordanien, Libanon, Türkei und Irak. Nach UN-Schätzungen sind mittlerweile insgesamt 1,2 Millionen Syrer auf der Flucht, rund 600.000 davon Kinder und Jugendliche.



UN beraten Lage der Flüchtlinge

Die stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, Birgit Homburger, forderte eine bessere Koordination der Weltgemeinschaft für syrische Flüchtlinge. Sie begrüße es, dass sich der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen am Donnerstag mit der Frage der humanitären Hilfe für die Flüchtlinge beschäftigen werde.



Unterdessen erklärte der CDU-Außenpolitiker Philipp Mißfelder, Deutschland werde nach seiner Einschätzung die USA bei einer möglichen Militärintervention gegen Chemiewaffen in Syrien unterstützen. "Deutschland kann Obama nicht in den Arm fallen, wenn er gegen den Einsatz von Chemie- und Biowaffen in Syrien vorgeht", sagte der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Dienstag).