Zahl der registrierten Schutzsuchenden in Deutschland steigt

Hoher Anstieg von Menschen aus der Türkei

Zum Jahresende 2023 waren in Deutschland rund 3,17 Millionen Menschen als Schutzsuchende im Ausländerzentralregister erfasst. Damit stieg die Zahl der registrierten Schutzsuchenden gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent.

 © Julia Steinbrecht (KNA)
© Julia Steinbrecht ( KNA )

Das entspricht 95.000 Menschen. Die Zahlen veröffentlichte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden.

Schutzsuchende sind Ausländerinnen und Ausländer, die sich nach Angaben des Ausländerzentralregisters unter Berufung auf völkerrechtliche, humanitäre oder politische Gründe in Deutschland aufhalten.

Die meisten Schutzsuchenden stammen aus der Ukraine

Die meisten Schutzsuchenden kamen mit 977.000 Personen aus der Ukraine, auch wenn deren Zahl im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent zurückging. Danach folgten Syrerinnen und Syrer mit 712.000 Personen, 323.000 Schutzsuchende aus Afghanistan sowie 200.000 aus dem Irak. 

Auffällig ist die Entwicklung bei Schutzsuchenden aus der Türkei: die 152.000 Personen zum Jahresende 2023 bedeuten einen Anstieg um 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zusammen stellten diese fünf Staatsangehörigkeiten laut Statistischem Bundesamt fast drei Viertel aller Schutzsuchenden. 

Gemessen am Bevölkerungsanteil lebten Ende 2023 die meisten anerkannten Schutzsuchenden in den Stadtstaaten Bremen (5,5 Prozent), Hamburg (4,1 Prozent) und Berlin (4,0 Prozent) sowie im Saarland (4,6 Prozent). Am niedrigsten waren die Anteile in Brandenburg (2,1 Prozent), Bayern (2,2 Prozent) und  Mecklenburg-Vorpommern (2,3 Prozent).

Christen in der Türkei

Zwar ist die türkische Verfassung seit der Staatsgründung durch Kemal Atatürk offiziell laizistisch. Religiöse Minderheiten außerhalb des sunnitischen Islam hatten aber immer wieder unter Diskriminierungen zu leiden. Sie erhalten beispielsweise keine finanziellen Zuwendungen von der staatlichen Religionsbehörde.

Holzkreuz in der Hand / © PKStockphoto (shutterstock)

 

Quelle:
KNA