Würzburger Bischof wünscht sich Experimente

Neue Formen des "Kircheseins"

Der scheidende Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann hat die Gemeinden seiner Diözese aufgerufen, in der bischofslosen Zeit neue Formen des "Kircheseins" auszuprobieren.

Bischof Friedhelm Hofmann / © Lukas Barth (KNA)
Bischof Friedhelm Hofmann / © Lukas Barth ( KNA )

In einem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben an alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter ermutigt er insbesondere dazu, "nach geeigneten Modellen für die Leitung zu suchen und sie zu erproben".

Auch sollten die Beschäftigten Erfahrungen mit der unterschiedlichen Gestaltung seelsorglicher Räume sammeln und auswerten. Auf dieser Basis könnten sie mit dem nächsten Bischof eine für die kommenden Jahre maßgebliche Entscheidung fällen.

Hofmann erreicht Altersgrenze

Hofmann vollendet am 12. Mai sein 75. Lebensjahr und erreicht damit die kirchenrechtliche Altersgrenze für Diözesanbischöfe. Sein Amt wird er voraussichtlich im September abgeben. Dann beginnt die sogenannte Sedisvakanz (lateinisch für "leerer Stuhl"). In der Übergangszeit bis zum Amtsantritt eines neuen Bischofs dürfen keine Entscheidungen fallen, die diesen binden.

In dem Bischofswort, das nach Angaben der Diözese per E-Mail an rund 4.000 Menschen versandt wurde, unterstreicht Hofmann, dass die Verwaltung verschlankt und zentralisiert werden müsse. "Seelsorge vor Ort braucht ein Gesicht und keine Bürokratie." Derzeit gibt es im Bistum Würzburg noch rund 600 Pfarreien. Sie sind aber fast alle zu Pfarreiengemeinschaften zusammengefasst, die ihrerseits aus zwei bis acht Gemeinden bestehen.


Quelle:
KNA