Wort des Bischofs

Ja zur Religionsfreiheit – ohne Wenn und Aber!

Religionsfreiheit ist ein hohes Gut. Bei uns in Deutschland, aber auch in allen anderen Ländern auf der Welt. Leider werden gerade Christen in vielen Ländern diffamiert und sogar verfolgt. Dagegen muss immer wieder die Stimme erhoben werden, meint Kardinal Woelki.

 (DR)

In der vergangenen Woche haben sich Parlamentarier aus aller Welt in Berlin getroffen. Es ging den Politikern um den weltweiten Schutz der Religionsfreiheit. Bei uns in den Medien wurde das vor dem aktuellen Hintergrund vielfach auf die Frage von Burka und Burkini reduziert. Beim Schutz der religiösen Freiheiten aber geht es um viel mehr. Es geht darum, dass überall auf der Welt jeder Mensch das Recht haben muss, in seinem Glauben zu leben und diesen auch freimütig bekennen darf. Natürlich sind mir als katholischem Bischof dabei die verfolgten Christen ein Herzensanliegen. Mit über 100 Millionen verfolgter und vertriebener Christen weltweit wird unsere Glaubensgruppe besonders stark drangsaliert.

Das, was bei uns eine Selbstverständlichkeit ist, muss endlich überall auf der Welt auch möglich sein. Wenn ich mich hier bei uns im Land für die Religionsfreiheit von Minderheiten wie Juden oder Muslime stark mache, so möchte damit Religionsführer überall auf der Welt ermutigen, sich auch in ihren Ländern für Minderheiten und die uneingeschränkte Freiheit der Religion stark zu machen. Das Weltgebetstreffen der Religionen für den Frieden in Assisi mit Papst Franziskus in der kommenden Woche macht mir da Mut.

Ihr

Rainer Woelki
Erzbischof von Köln

 


Quelle:
DR