Wort des Bischofs

Ohne Ausbildung geht gar nix …

Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten und auch das neue Erzbischöfliche Berufskolleg in Köln: Erzbischof Woelki ist überzeugt davon, dass sich Kirche in allen Bereichen der Gesellschaft engagieren muss.

 (DR)

Ohne Ausbildung geht gar nix. Also lautet der Beschluss, dass der Mensch was lernen muss: Hier im Haus werden Krankenpfleger ausgebildet, Heilpädagogen, Sozialarbeiter und Erzieherinnen und Erzieher. Berufsschüler und Berufsfachschüler erhalten hier eine fundierte Berufsschulausbildung, Fachoberschüler können hier ihr Fachabitur machen. Seit fast 100 Jahren engagieren sich Christen für unser katholisches Berufskolleg. Zurzeit werden hier über 1100 Schülerinnen und Schüler ausgebildet. Selbst in unseren eigenen Reihen gibt es aber Katholiken, die meinen, Kirche soll sich besser aus der Gesellschaft zurückziehen. Wir bräuchten keine Krankenhäuser und Schulen, sondern sollten uns lieber auf unsere Kirchen und Kapellen – auf unsere Gebete und Gottesdienste beschränken.

Das sehe ich ganz anders! Christen haben sich von Anfang an sozial engagiert. Schon die frühen Christen haben in Armenhäusern Hungrigen zu Essen gegeben und sich in Pflegeheimen um die Kranken gekümmert. Nein, Christ sein heißt nie, sich nur auf Gebet und Gottesdienste zu konzentrieren. „Was ihr dem Geringsten meiner Schwestern und Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!“ Dieses Gebot der Nächstenliebe ist genauso wichtig wie die Gottesliebe. Wer aber Gutes tun will, der muss dazu gut ausgebildet sein. Deshalb werden wir auch zukünftig, gerade im Sozial- und Gesundheitswesen, wie hier am katholischen Berufskolleg, jungen Menschen eine gute Ausbildung anbieten. Eine gute schulische und berufliche Ausbildung für unsere Jugendlichen ist das beste Lebensfundament. Wo dann noch im Leben die Gottes- und Nächstenliebe hinzukommen, beginnt das Leben in Fülle.

Ihr

Rainer Woelki
Erzbischof von Köln


Quelle:
DR

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