"Wir verstehen Täterarbeit als Opferschutz", erklärte der Interventionsbeauftragte der Diözese, Peter Frings.
"Täterarbeit widerspricht von daher nicht der für unser Tun zentralen Haltung, die Perspektive und die Interessen der Opfer in den Mittelpunkt zu stellen", sagte Frings. Die Beschuldigten sollten Verantwortung für ihr Handeln übernehmen. Der Beauftragte sprach von einem weiteren Baustein für die Prävention.
Laut Angaben gibt es derzeit fünf Anbieter von Gewaltberatung für Männer im Bistum Münster: die Caritasverbände Herten, Münster und Tecklenburger Land sowie den Sozialdienst Katholischer Männer Warendorf und den Katholischen Sozialdienst Hamm.
Beratungsangebot im Internet
Acht Beratende hätten nun eine einjährige Fortbildung zum Aspekt sexualisierte Gewalt gemacht, die das Bistum mit 28.000 Euro gefördert habe. In dem von der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Intervention angebotenen Kurs sei es unter anderem um Täterstrategien, Tätertypen, Traumatisierung, Digitalisierung sexualisierter Gewalt, Leugnung und Schuldverschiebung gegangen.
Das Bistum Münster hat eigenen Angaben zufolge mittlerweile rund 180 Betroffenen sexualisierter Gewalt durch Geistliche etwa 1,4 Millionen Euro in Anerkennung des Leides gezahlt. Zusätzlich habe es 300.000 Euro etwa für Therapiekosten geleistet. Die Diözese verwies auf die Internetseite zum Beratungsangebot für Männer www.echte-männer-reden.de.