Misereor fordert weltweite Solidarität in Corona-Krise

"Wir sind auf stürmischer See"

Der Hauptgeschäftsführer des katholischen Hilfswerks Misereor, Pirmin Spiegel, ruft anlässlich des "Welttags der Armen" an diesem Sonntag zu mehr Solidarität auf. Für die momentane Lage bemüht er einen Vergleich zur Seefahrt.

Armut in Mauretanien (shutterstock)

"Menschen weltweit erkranken an Covid oder leiden an den Folgen", sagte er dem Portal "Vatican News". Millionen hätten ihre Arbeit verloren, die Nahrungsmittelpreise seien gestiegen, Gesundheitssysteme überlastet, der Hunger nehme zu. "Alle diese Herausforderungen klagen nach Solidarität und fragen nach authentischem Glauben", so Spiegel.

Der von Papst Franziskus eingeführte "Welttag der Armen" sei vor diesem Hintergrund "ein enormes Zeichen". Er biete die Gelegenheit, die Perspektive zu wechseln und die Dinge aus dem Blickwinkel der Armen zu sehen.

Alle sitzen in einem Boot?

Es werde ja immer gesagt, alle säßen im selben Boot. "Ja und nein", sagte der Misereor-Chef. "Wir sind auf stürmischer See, einige auf einem Kreuzfahrtschiff, andere in einem Paddelboot." Die Rahmenbedingungen, um dem gegenwärtigen Sturm zu begegnen, seien "sehr unterschiedlich".


Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer und Vorstandsvorsitzender des Bischöflichen Hilfswerks Misereor / © Julia Steinbrecht (KNA)
Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer und Vorstandsvorsitzender des Bischöflichen Hilfswerks Misereor / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA