Erzbistum Hamburg plant 2021 trotz Corona mit Haushaltsplus

"Wir brauchen positive Ergebnisse"

Trotz sinkender Kirchensteuereinnahmen, das Erzbistum Hamburg plant für das Jahr 2021 mit einen Haushaltsüberschuss von 3,6 Millionen Euro. Für das laufende Jahr rechnet das Nordbistum hingegen mit einem Defizit.

Die Realwirtschaft hinkt ethischen Geldanlagen noch hinterher / © Paul Sklorz (KNA)
Die Realwirtschaft hinkt ethischen Geldanlagen noch hinterher / © Paul Sklorz ( KNA )

Das teilte die Diözese nach einem entsprechenden Beschluss ihres Wirtschaftsrats am Montag in Hamburg mit. "Wir brauchen positive Ergebnisse, um die bilanzielle Überschuldung des Erzbistums abzubauen und auch, um den Schulentwicklungsplan zu finanzieren", erklärte Verwaltungsdirektor Alexander Becker.

Das Wirtschaftsjahr 2019 hatte das Nordbistum mit seinen knapp 400.000 Katholiken mit einem Minus von 14,8 Millionen Euro und einer bilanziellen Überschuldung von rund 94 Millionen Euro abgeschlossen. Auch für das laufende Jahr rechnet es mit einem Defizit.

Pfarreien und Schulen bekommen Großteil der Mittel

Insgesamt umfasst der Etat des nächsten Jahres nach Angaben des Erzbistums 207 Millionen Euro, 19 Millionen Euro weniger als im diesjährigen Haushaltsplan vorgesehen sind. Den größten Teil der verfügbaren Mittel sollen mit 40 Prozent die Pfarreien und mit 27 Prozent die Schulen bekommen. Haupteinnahmequelle ist laut aktueller Planung mit rund 112 Millionen Euro die Kirchensteuer. Weitere wichtige Mittel kommen mit 54 Millionen Euro aus den staatlichen Zahlungen für die katholischen Schulen in Hamburg.

"Auch im kommenden Jahr müssen wir coronabedingt mit zurückgehenden Kirchensteuereinnahmen rechnen", erläuterte Becker. Das Erzbistum werde 2020 etwa zwölf Millionen Euro weniger einnehmen als geplant. "Für 2021 gehen wir derzeit von einem Rückgang um zehn Millionen Euro gegenüber der mittelfristigen Planung aus, die wir im vergangenen Jahr vorgenommen haben", so der Verwaltungsdirektor.

Immobilienbestand in kommenden 20 Jahren reduzieren

Wesentlicher Baustein der wirtschaftlichen Sanierung des Erzbistums ist die anstehende Vermögens- und Immobilienreform, wie es hieß. Dazu werde Erzbischof Stefan Heße im Januar eine Entscheidung treffen.

Die Diözese will ihren Immobilienbestand bis zum Jahr 2040 um mehr als ein Drittel reduzieren. Zwei Jahre hatte eine Arbeitsgruppe mit Mitgliedern aus Pfarreien und Verwaltung Vorschläge für das weitere Vorgehen erarbeitet. In den vergangenen Wochen seien rund 500 Rückmeldungen aus den Gremien des Bistums und der Pfarreien eingegangen, so das Erzbistum.


Quelle:
KNA