Winterjasmin - Jasminum nudiflorum

Blütenpracht im Januar

Zu den Farben des Winters gehört nicht nur grau - und im besten Fall weiß- sondern jetzt auch unbedingt das Gelb des Winterjasmins. Unzählige, zarte gelbe Blüten an langen grünen Stilen – das schaut aus wie ein kleiner Wasserfall aus Blüten.

Winterjasmin / © Sabine Quilitz
Winterjasmin / © Sabine Quilitz

Jasminum nudiflorum - Nacktblütiger Jasmin, so lautet der botanische Name des Winterjasmins. Nicht zu verwechseln mit dem falschen Jasmin oder Sommerjasmin oder auch mit dem echten Jasmin, der im Sommer blüht. Der Winterjasmin stammt aus Nord-China, er blüht ähnlich wie die bekannte Forsythie, aber zwei Monate früher, bei mildem Wetter schon ab Dezember.

Ideal vor Mauern und Hauswänden

Der Winterjasmin ist robust, verträgt alle Böden und Trockenheit und blüht auch im Halbschatten prächtig. Seine dünnen Zweige wachsen überhängend, deshalb entfalten sie ihre ganze gelbe Blütenpracht besonders dann, wenn sie eine Stütze bekommen, ein Draht als Halt genügt. Sie decken dann wunderbar Hauswände und Mauern ab und sie wachsen sogar über Mauern hinüber und "stürzen" sich auf der anderen Seite hinunter. Nach der Blüte im Frühling lässt sich der Winterjasmin auch zurückschneiden, im Sommer bildet er dann mit seinem satten Grün einen schönen Hintergrund für die Sommerblüher. Nur bei heftigem Frost lassen seine gelben Blüten auch schon mal die Köpfe hängen.

In der Heilkunde spielt der Winterjasmin keine Rolle, aber für die Psyche im Winter schon, denn er blüht bei dem tristesten Wetter an den dunkelsten Tagen des Jahres. Und das lässt eben hoffen. Gerade jetzt wenn Frost und Schneefall droht, gilt was Emanuel Geibel  dichtete:

Und dräut der Winter noch so sehr
Mit trotzigen Gebärden,
Und streut er Eis und Schnee umher,
Es muß d o c h Frühling werden.
Und drängen die Nebel noch so dicht
Sich vor den Blick der Sonne,
Sie wecket doch mit ihrem Licht
Einmal die Welt zur Wonne.
Blast nur ihr Stürme, blast mit Macht,
Mir soll darob nicht bangen,
Auf leisen Sohlen über Nacht
Kommt doch der Lenz gegangen.
(…)
aus Emanuel Geibel: Hoffnung