Der katholische Jesuitenpater Holger Adler erlebt Weihnachten in Singapur als eine Mischung aus tropischer Wärme, geschäftigem Alltag und religiöser Vielfalt. Die Stadt pflege eine ausgeprägte interreligiöse Kultur, sagte Adler der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Weihnachten sei dort eines von vielen Festen - gleichrangig neben anderen religiösen Feiertagen. Adler ist seit Sommer 2024 Seelsorger für die deutschsprachigen Katholiken in Singapur.
Dennoch präsentiere sich die Metropole auffallend weihnachtlich: Einkaufszentren seien üppig dekoriert, "vielleicht etwas aufwendiger als in Deutschland", und schon ab Anfang November liefen überall bekannte Weihnachtslieder. Adler stammt aus Bayreuth, studierte in Bamberg und Bonn Theologie und trat 2002 in den Jesuitenorden ein.
Keine Hausmannskost
"An Weihnachten selbst haben, wie jeden Tag, alle Geschäfte offen und in den Einkaufszentren ist viel los", berichtet der Ordensmann. Selbstverständlich feierten auch die katholischen Gemeinden ihre Gottesdienste: "Allerdings kommen weniger Besucher, weil viele während der dreiwöchigen Schulferien nach Deutschland fliegen."
Adler mag das Fest in den Tropen: "Eines schätze ich hier auch an Weihnachten sehr: Es ist wie jeden Tag herrlich warm bis heiß, man trägt kurze Hose und trinkt kühlende Getränke. Manche grillen oder genießen den Pool." Auf vertraute kulinarische Traditionen müsse er jedoch verzichten: "Ich vermisse natürlich ein bisschen die gute Hausmannskost, gerade an Weihnachten, aber bei der Hitze hier kann man sowieso nicht viel essen."