Im 1. Buch Mose Kapitel19. Da geht es um die moralisch verdorbenen Städte Sodom und Gomorra. Gott vernichtet diese zur Strafe mit Feuer und Schwefel. Aber den rechtschaffenden Lot mit Frau und Töchtern rettet er, indem er ihnen zwei Engel sendet, die sie aus der Stadt an einen sicheren Ort führen. Die Bedingung: auf gar keinen Fall zurückschauen!
Und dann passiert es, im Vers 26: "Als sich aber seine Frau hinter ihm umblickte, wurde sie zu einer Salzsäule." Schrecklich, da ist jemand gerettet und dann erwischt es sie doch noch. Dieses Bild war so einprägsam, dass es sich über Jahrtausende überliefert hat.
Schreck? Neugierde? Oder …
Neutral gesehen, könnte man sagen: "Da ist jemand vor Schreck erstarrt." Das Bild dient auch oft dazu, mahnend den Zeigefinger zu heben: "Siehste, das passiert, wenn man neugierig ist!"
Man kann es aber vielleicht auch anders sehen … als einen massiven, aber freundlich gemeinten Hinweis, sich nicht an der Vergangenheit festzuklammern. Das könnte man zum Beispiel aus Worten Jesu ablesen, die Lukas in Kapitel 17 Vers 31 Folgende zitiert: "Ebenso wird es an dem Tag sein, an dem der Menschensohn offenbar werden wird. Wer an jenem Tag auf dem Dach ist und seine Sachen im Haus hat, soll nicht hinabsteigen, um sie zu holen, und wer auf dem Feld ist, soll sich ebenfalls nicht zurückwenden. Denkt an die Frau des Lot! Wer sein Leben zu bewahren sucht, wird es verlieren; wer es dagegen verliert, wird es erhalten." Das Sprichwort "zur Salzsäule erstarren", es ist dann inhaltlich vielleicht doch beweglicher, als man zunächst vermutet.