Wie der Verein "Coexister" interreligiösen Dialog fördert

Frieden durch gewaltfreie Kommunikation

Bei der Herbsttagung der Jugendbewegung "Coexister Germany" ging es darum, wie Menschen mit unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen den interreligiösen Dialog stärken können. Den Kameruner Atem Morfaw überzeugt die Arbeit des Vereins.

Symbolbild Religionen / © godongphoto (shutterstock)

DOMRADIO.DE: Sie studieren an der RWTH Aachen Architektur. Wie sind Sie auf den Verein "Coexister" aufmerksam geworden?

Atem Morfaw: Ich komme aus Kamerun und ich bin Mitglied der Fokolar-Bewegung. Bei einer Tagung bin ich mit Carolin Hillenbrand in Kontakt gekommen, der Gründerin von "Coexister Germany". Sie hat mir von dem Verein erzählt; von den Zielen und dann hat sie mich zu der Herbsttagung von "Coexister" in Worms eingeladen. Da habe ich sofort zugesagt, weil das sehr spannend und interessant geklungen hat.

Symbolbild Interreligiöser Dialog / © Tamisclao (shutterstock)
Symbolbild Interreligiöser Dialog / © Tamisclao ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Dieses Treffen in Worms hat am vergangenen Wochenende stattgefunden. Was war das Ziel dieses Treffens?

Morfaw: Es gab eine interreligiöse Stadtrallye und einen Besuch in einer Synagoge. Es ging vor allem darum, wie wir die Friedensarbeit von "Coexister" verstärken wollen, darum, junge Leute aus unterschiedlichen Religionen und Konfessionen zusammenzubringen, einander zu begegnen, und um unterschiedliche Workshops durchzuführen, um die lokalen Gruppen zu stärken. Aber es ging auch darum, wie wir gewaltfreie Kommunikation gemeinsam fördern können.

DOMRADIO.DE: Welches Gefühl haben Sie dabei? Was haben Sie schon erreicht mit diesem gemeinsamen Treffen am Wochenende, um die Ziele auch noch ein bisschen genauer abzustecken?

Morfaw: Es war mein erstes Treffen und ich hatte viele und unterschiedliche Erwartungen. Was mich besonders berührt hat, war diese Einheit in der Vielfalt. Im Workshop zur gewaltfreien Kommunikation ist mir nochmal klarer geworden, dass wir diese Vielfalt, das Verständnis und unser Zusammenleben stärken können, wenn wir mit anderen Menschen in Begegnung kommen, mit Menschen die unterschiedliche Meinungen haben, aus unterschiedlichsten Ländern kommen. Am Ende des Wochenendes konnten wir eine gemeinsame Sprache sprechen. Und das fand ich sehr, sehr interessant.

DOMRADIO.DE: Am Samstagabend saßen Sie auch selber auf dem Podium. Worüber haben Sie da gesprochen?

Morfaw: Als Mitglied der Fokolar-Bewegung – das ist ein Verein, der sich für Frieden und Geschwisterlichkeit einsetzt – habe ich über die Aktivitäten der jungen Generation gesprochen. Über Spendenläufe, die wir organisiert haben, für ein Heim in der Ukraine. Über unterschiedliche Workshops für junge Leute, die wir organisiert haben und darüber, wie wir einen Fundraiser organisiert haben, um einen Schüler in Kamerun, meinem Heimatland zu unterstützen.

Das Interview führte Dagmar Peters.

Interreligiöser Dialog

Der interreligiöse Dialog ist der katholischen Kirche ein wichtiges Anliegen. Sie versteht darunter alle positiven Beziehungen mit Personen und Gemeinschaften anderen Glaubens, um sich gegenseitig zu verstehen und einander zu bereichern. Im Dialog geben die Gläubigen Zeugnis von der Wahrheit ihres Glaubens im Respekt vor der religiösen Überzeugung des Anderen. So gehören Dialog und Verkündigung zusammen.

Der interreligiöse Dialog wird auf unterschiedlichen Ebenen vollzogen:

Symbolbild: Interreligiöser Dialog / © godongphoto (shutterstock)
Symbolbild: Interreligiöser Dialog / © godongphoto ( shutterstock )
Quelle:
DR