Wichtige Stationen seines Lebens

Nelson Mandela

Nelson Mandela, Friedensnobelpreisträger und weltweit gefeierte Ikone der Versöhnung und Vergebung, war der erste schwarze Präsident Südafrikas. Am 18. Juli wird er 90 Jahre alt. epd dokumentiert Stationen seines Lebens.

 (DR)

18. Juli 1918: Nelson Rolihlahla Mandela wird in Qunu, einem Dorf in der Provinz Ostkap in Südafrika geboren.

1939-1940: Mandela studiert Jura an der Universität Fort Hare. Er flüchtet vor einer arrangierten Ehe nach Johannesburg, wo er seine Studien beendet.

1944: Mandela tritt dem Afrikanischen Nationalkongress (ANC) bei und gründet dessen Jugendliga. Er heiratet seine erste Frau, die Krankenschwester Evelyn Mase. Die Ehe zerbricht nach wenigen Jahren.

1948: Die Nationalpartei kommt an die Macht. Sie führt das System der Apartheid ein, die strikte Rassentrennung und Diskriminierung der schwarzen und farbigen Mehrheit.

1952: Mandela und Oliver Tambo (ebenfalls ANC) eröffnen das erste schwarze Anwaltsbüro in Südafrika. Mandela leitet gewaltlose Kampagnen gegen die Apartheid-Regierung und wird erstmals unter dem Vorwurf des Kommunismus verhaftet.

1956: Mandela und 150 weitere werden wegen Landesverrats angeklagt.

1958: Heirat mit der Bürgerrechtlerin Winnie Nomzamo Madikizela.

21. März 1960: Bei dem "Sharpeville-Massaker", einem friedlichen Protest von Gegnern der Apartheid, erschießt die Polizei 69 Menschen.
Die Regierung erklärt den Ausnahmezustand und verbietet den ANC.

1961: Zum Abschluss des Landesverrats-Prozesses werden Mandela und seine Mitangeklagten freigesprochen. Der ANC erklärt den gewaltlosen Widerstand für nicht ausreichend. Mandela wird Oberbefehlshaber des neu gegründeten militärischen Flügels des ANC. Er flieht ins Ausland, wo er eine Guerilla-Ausbildung erhält.

1962: Bei seiner Rückkehr wird Mandela verhaftet und für zunächst fünf Jahre auf die Gefängnisinsel Robben Island geschickt.

1963-1964: Der "Rivonia-Prozess" beginnt, bei dem Mandela sich selbst verteidigt. Er wird 1964 der Sabotage für schuldig befunden und mit weiteren ANC-Mitgliedern zu lebenslanger Haft verurteilt.

1982: Umsiedlung in das Pollsmoor-Gefängnis in Kapstadt.

1986: Mandela beginnt Geheim-Gespräche mit der Regierung.

1988: Umsiedlung in das Victor-Verster-Gefängnis nahe Kapstadt.
Mandela erhält ein eigenes Haus samt Koch und Pool auf dem Gelände.

1989: Die meisten Angeklagten des Rivonia-Prozesses werden freigelassen.

11. Februar 1990: Auf Veranlassung des neuen Präsidenten Frederik Willem de Klerk kommt auch Mandela frei. Zuvor hatte de Klerk das Verbot des ANC aufgehoben. Verhandlungen für ein demokratisches Südafrika beginnen.

1991: Ernennung zum Präsidenten des ANC. Die letzten Apartheidsgesetze werden außer Kraft gesetzt.

1993: Mandela erhält gemeinsam mit Frederik Willem de Klerk den Friedensnobelpreis für Verdienste bei der Abschaffung der Apartheid.

1994: Erste demokratische Wahlen in Südafrika. Der ANC gewinnt, Mandela wird Präsident.

1996: Die Ehe mit Winnie Madikizela-Mandela wird geschieden.

1998: An seinem 80. Geburtstag heiratet Mandela Graça Machel, die Witwe des mosambikanischen Präsidenten Samora Machel.

1999: Mandela gibt das Präsidentenamt an Thabo Mbeki ab. Mandela vermittelt in Friedensgesprächen in Burundi.

2003: Ein Konzert in Kapstadt mit Pop-Größen aus aller Welt ruft zum Kampf gegen Aids auf. Es steht unter dem Motto "46664", Mandelas Häftlingsnummer und Name einer weltweiten Kampagne der Nelson-Mandela-Stiftung gegen Aids.

2004: Südafrika erhält den Zuschlag für die Fußball-WM 2010, wofür sich Mandela stark gemacht hat.

2005: Mandelas Sohn Makgatho stirbt an Aids. Sein Vater ruft dazu auf, die Krankheit nicht zu verstecken und mit HIV offen umzugehen.

27. Juni 2008: 50.000 Gäste nehmen an einem "46664"-Geburtstagskonzert in London teil. Unter den Fans von Stars wie Amy Winehouse und Peter Gabriel ist auch Mandela selbst.