UN-Weltwasserbericht 2020 zum Weltwassertag

Weniger und schlechteres Wasser

Der Klimawandel führt zu weniger Wasser und schlechterer Wasserqualität. Insbesondere der Zugang zu sauberem Trinkwasser sei für Milliarden Menschen weltweit gefährdet.

Mancherorts ein rares Gut: sauberes Trinkwasser / © Riccardo Mayer (shutterstock)
Mancherorts ein rares Gut: sauberes Trinkwasser / © Riccardo Mayer ( shutterstock )

So heißt es in dem an diesem Sonntag veröffentlichten Weltwasserbericht der UNO. Weltweit haben laut dem von der Weltkulturorganisation Unceso erstellten Bericht aktuell 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Trinkwasser. 4,2 Milliarden Menschen, also mehr als 55 Prozent der Weltbevölkerung, haben außerdem keinen Zugang zu sauberen Sanitäranlagen. 

Wasserverbrauch steigt pro Jahr um einen Prozent

Der weltweite Wasserverbrauch sei heute sechs Mal so hoch wie noch vor 100 Jahren, so der am Weltwassertag veröffentlichte Bericht weiter. Bevölkerungswachstum, Wirtschaftswachstum und veränderte Konsumgewohnheiten führten dazu, dass der Wasserverbrauch weiter um etwa 1 Prozent pro Jahr ansteige. Bis zu 90 Prozent aller Abwässer weltweit würden unbehandelt abgelassen und belasteten Umwelt und Trinkwasservorräte. Der Klimawandel verschärfe diese ohnehin schon prekäre Lage.

Gleichzeitig wirke jedoch nachhaltiges Wassermanagement dem Klimawandel positiv entgegen., so die UNO. "Wir reden oft über Wassermangel und drohende Wasserkonflikte, aber zu wenig darüber, dass Wasser Teil der Lösung der Klimakrise ist", erklärte das Vorstandsmitglied der Deutschen Unesco-Kommission, Ulla Burchardt. Die Abwasseraufbereitung könne beispielsweise Treibhausgase reduzieren und zur Energiegewinnung genutzt werden. Burchardt forderte, Wasser effizienter zu nutzen, Verschwendung zu vermeiden und die Landwirtschaft an die Doppelherausforderung Wasser- und Klimakrise anzupassen. 

Klimawandel wirkt sich aus

Der Klimawandel verstärkt laut dem Bericht aufgrund von häufigeren und extremeren Wetterereignissen wie Hitzewellen oder Starkregenfällen den Wasserstress in verschiedenen Regionen. Höhere Wassertemperaturen und weniger gelöster Sauerstoff führten außerdem dazu, dass Flüsse und Seen sich weniger gut selbst reinigen könnten und krankheitserregende Verunreinigungen und Schadstoffkonzentrationen zunähmen. 

Die Vereinten Nationen forderten, die Bedeutung von Wasser in den Verhandlungen über Klimapolitik stärker zu berücksichtigen. Das könne auch dazu beitragen, die globalen Nachhaltigskeitsziele zu erreichen.