Weniger Schüler an katholischen Schulen in Hamburg

Konsequenz des Aufnahmestopps

In Hamburg sinkt die Zahl der Schüler, die auf katholische Schulen gehen. Nach Angaben des Erzbistums werden es im kommenden Schuljahr hunderte Schüler weniger sein als im laufenden. Die angekündigten Schulschließungen wirken sich aus.

Grundschüler im Unterricht / © Patrick Pleul (dpa)
Grundschüler im Unterricht / © Patrick Pleul ( dpa )

Aufgrund angekündigter Schulschließungen und damit verbundener Aufnahmestopps sinkt die Zahl der Schüler an Hamburgs katholischen Schulen. Im kommenden Schuljahr 2019/2020 werden laut Angaben des Erzbistums vom Mittwoch nur noch 8.035 Kinder und Jugendliche die katholischen Einrichtungen besuchen. Das sind 319 weniger als im laufenden Schuljahr. Allerdings stünden dem Minus durch den Abbau steigende Schülerzahlen an zehn Grundschulstandorten gegenüber.

Spürbar sei ein hohes Interesse religiös fern stehender Menschen an einer schulischen Bildung und Werteerziehung auf Grundlage des christlichen Menschenbildes, erklärte der Leiter der Abteilung Schule und Hochschule im Erzbistum, Christopher Haep.

Kinder und Jugendliche aus 78 Nationen

Mit durchschnittlich 57 Prozent stellen die katholischen Schüler die mit Abstand größte konfessionelle Gruppe dar. 19 Prozent sind evangelisch, 15,7 Prozent ohne Konfession, 7 Prozent orthodox, 0,8 Prozent muslimisch und 0,5 Prozent buddhistisch. Im laufenden Schuljahr werden laut Erzbistum Kinder und Jugendliche aus 78 Nationen unterrichtet. Der Migrationsanteil liegt mit 64,2 Prozent über dem an staatlichen allgemeinbildenden Schulen (48,59), wie es hieß.

Mit 55 Prozent stellen nach den Angaben die Vor- und Grundschüler auch künftig die mit Abstand größte Gruppe. 4.412 Jungen und Mädchen besuchen demnach künftig die 17 Vor- und Grundschulstandorte (2018/19: 4.532). Größte Einrichtungen seien die Katholische Schule Bergedorf mit 433 Grund- und 78 Vorschülern sowie die Katholische Schule Farmsen mit 345 Grund- und 71 Vorschülern.

Katholische Bonifatiusschule in Wilhelmsburg an der Spitze

An den sieben Stadtteilschulen würden demnächst 1.409 Kinder und Jugendliche beschult (2018/19: 1.603). An der Spitze bei den Schülerzahlen lägen hier die Katholische Bonifatiusschule in Wilhelmsburg mit 366 Schülern, gefolgt von der Katholischen Schule Harburg mit 305 Stadtteilschülern.

Die drei katholischen Gymnasien starten den Angaben zufolge mit 2.214 Schülern (2018/19:2.249) ins neue Schuljahr. Dabei entfallen auf die Sophie-Barat-Schule an der Moorweide 957, auf die jesuitisch geprägte Sankt-Ansgar-Schule in Borgfelde 898 und auf das Niels-Stensen-Gymnasium 359 Schüler.

Das Erzbistum hatte aufgrund seiner schlechten Finanzlage beschlossen, bis zu acht seiner bislang 21 katholischen Schulen in Hamburg zu schließen. Nach heutigem Stand werden mindestens sechs Schulen abgewickelt. Eine Entscheidung soll bis Ende 2020 fallen.


Quelle:
KNA