Weltkonferenz über Fremdenhass und Populismus

Große Herausforderung für Kirche und Gesellschaft

Der Vatikan und der Weltkirchenrat wollen 2018 eine Weltkonferenz über Fremdenhass und Populismus veranstalten. Zur Vorbereitung kommen am Mittwoch Vertreter von Kirchen und UN-Organisationen zu einem dreitägigen Symposium in Rom zusammen.

Petersdom und Petersplatz in Rom / © Stefano Dal Pozzolo (KNA)
Petersdom und Petersplatz in Rom / © Stefano Dal Pozzolo ( KNA )

Gastgeber ist die von Kardinal Peter Turkson geleitete vatikanische Entwicklungsbehörde, die auch für Migrations- und Menschenrechtsfragen zuständig ist. Die Tagung ist für den 21. bis 24. Mai 2018 vorgesehen.

Ängste sind eine Reaktion

Anlass der geplanten Weltkonferenz sei ein "alarmierendes Phänomen von Fremdenhass". Die Vereinten Nationen sähen in den gesellschaftlichen Reaktionen auf weltweite Migration und die Flüchtlingskrise eine "toxische Angst", die von populistischen Politikern befördert werde, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Vatikan-Mitteilung zur Tagung.

Die Überwindung von Fremdenhass und Populismus stelle Kirchen und Gesellschaft gleichermaßen vor eine "ethische und pädagogische Herausforderung". Auch die christlichen Kirchen hätten sich kritisch zu fragen, inwieweit sie für "die korrosive Kraft der Angst zusammen mit Vorurteilen und Diskriminierung" anfällig seien.

Viele Gäste zur Planung mit dabei

Neben dem Generalsekretär des Weltkirchenrates, Olav Fykse Tveit, nehmen Experten des UN-Antidiskriminierungsausschusses UNCERD, der Internationalen Migrationsorganisation (IOM) und des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen UNHCR an dem Planungssymposium teil. Aus Deutschland reist laut Programm der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm.

Ziel des Symposiums ist nach Veranstalterangaben, den Aufschwung des Populismus im Zusammenhang mit Migration und der Flüchtlingskrise zu beleuchten und Wege einer engeren Zusammenarbeit der Kirchen zu sondieren, etwa auch im Einsatz von Medien.


Quelle:
KNA