Weltkirche-Bischof Meier beendet Litauen-Reise

"Angst vor einer russischen Invasion ist groß"

Der Weltkirche-Bischof der Deutschen Bischofskonferenz, Bertram Meier, hat eine Reise nach Litauen beendet. Er traf sowohl Kirchenvertreter wie auch Soldaten, die im Rahmen eines deutschen Nato-Kontingents dort eingesetzt sind.

Bertram Meier / © Dieter Mayr (KNA)
Bertram Meier / © Dieter Mayr ( KNA )

Das teilte die Bischofskonferenz in Bonn mit. In Erinnerung an die jüdische Vergangenheit der Hauptstadt Vilnius, die durch nationalsozialistischen Terror fast ausgelöscht wurde, gedachte der Augsburger Bischof in der letzten Synagoge der Stadt der Opfer des Holocaust und informierte sich über die jüdische Geschichte der einst "Jerusalem des Nordens" genannten Stadt.

V. l.: Kęstutis Smilgevičius (Generalsekretär der Litauischen Bischofskonferenz), Erzbischof Gintaras Linas Grušas (Vorsitzender der Litauischen Bischofskonferenz und der Konferenz der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE)), Bischof Dr. Bertram Meier (Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz), Bischof Algirdas Jurevičius (Telšiai-Klaipeda), Bischof Linas Vodopjanovas OFM (Panevėžys) und Kardinal Audrys Juozas Bačkis (Erzbischof em. von Vilnius) / © Grimm (DBK)
V. l.: Kęstutis Smilgevičius (Generalsekretär der Litauischen Bischofskonferenz), Erzbischof Gintaras Linas Grušas (Vorsitzender der Litauischen Bischofskonferenz und der Konferenz der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE)), Bischof Dr. Bertram Meier (Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz), Bischof Algirdas Jurevičius (Telšiai-Klaipeda), Bischof Linas Vodopjanovas OFM (Panevėžys) und Kardinal Audrys Juozas Bačkis (Erzbischof em. von Vilnius) / © Grimm ( DBK )

Litauische Bischöfe schilderten Meier die kirchliche und politische Lage im Land, die von einer besonderen Beziehung zu Russland geprägt sei. Sie betonten die starke Verbindung Litauens zu Mitteleuropa. Die historischen Verbindungen zu den westlichen Nachbarn seien sehr viel prägender für die Menschen in Litauen als die Zeiten im russischen Reich oder in der Sowjetunion.

"Angst vor einer russischen Invasion ist groß"

Zu den Gesprächspartnern zählte auch der Erzbischof von Vilnius, Gintaras Linas Grusas, zugleich Vorsitzender der Litauischen Bischofskonferenz und der Konferenz der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE).

"Die Angst vor einer russischen Invasion ist groß", betonte Meier.

Erzbischof Petar Antun Rajič, Apostolischer Nuntius für das Baltikum / © Grimm (DBK)
Erzbischof Petar Antun Rajič, Apostolischer Nuntius für das Baltikum / © Grimm ( DBK )

Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche nannte Gelassenheit und Gottvertrauen der Litauer "bewundernswert", ebenso "die gelebte und leidenschaftliche Solidarität und der Einsatz für die Ukraine."

Litauen ist das einzige der drei baltischen Länder mit einer starken katholischen Prägung, bedingt auch durch seine gemeinsame Geschichte mit Polen. Die katholische Kirche überstand die kommunistische Verfolgung, die erst mit der wiedergewonnenen staatlichen Unabhängigkeit 1991 endete.

Religion und katholische Kirche in Litauen

Von den rund 2,85 Millionen Litauern bekennen sich rund 80 Prozent zum Katholizismus. Etwa vier Prozent sind russisch-orthodox und zwei Prozent evangelisch-lutherisch. Damit ist die südliche der drei baltischen Republiken als einzige katholisch geprägt. Dies liegt an der historischen und geografischen Nähe zu Polen.

Berg der Kreuze in Litauen / © Simon Koy (KNA)
Berg der Kreuze in Litauen / © Simon Koy ( KNA )
Quelle:
KNA