Weltfriedenstreffen

Hintergrund

In Assisi werden am Donnerstag mehr als 300 Repräsentanten von gut einem Dutzend Religionen sowie 31 christlichen Kirchen erwartet. Es ist das dritte Treffen dieser Art. Vor 25 Jahren, am 27. Oktober 1986, kamen auf Einladung von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) mehr als 100 Vertreter aller großen Religionen in der mittelitalienischen Stadt zusammen. Gemeinsam legten sie ein feierliches Bekenntnis zum Frieden ab und verurteilten jegliche Gewalt im Namen der Religion. Gedacht war das als Beitrag zum "Jahr des Friedens", das die Vereinten Nationen für 1986 ausgerufen hatten.

 (DR)

Unmittelbarer Anlass für das zweite Weltfriedenstreffen am 24. Januar 2002 waren die Terroranschläge vom 11. September 2001. Auf europäischer Ebene fand ein weiteres Friedenstreffen im Jahr 1993 vor dem Hintergrund des Balkankrieges statt.



Am Neujahrstag 2011 lud Benedikt XVI. abermals Vertreter der Religionen nach Assisi ein, um den 25. Jahrestag des ersten Treffens zu begehen. Die Bezeichnung als "Tag der Reflexion, des Dialogs und des Gebetes für den Frieden und die Gerechtigkeit in der Welt" soll den Eindruck vermeiden, es handle sich um ein gemeinsames Gebet der Religionen - dies könnten Benennungen wie "Weltfriedensgebet" oder "Gebetstreffen für den Frieden" nahelegen. Die Vertreter der einzelnen Religionen beten jeweils in getrennten Räumen für sich.

Erstmals wird auch eine Gruppe Nichtglaubender erwartet.



Seit dem ersten Weltfriedenstreffen lädt die katholische Gemeinschaft Sant"Egidio jährlich an wechselnden Orten zu interreligiösen Zusammenkünften im Geiste von Assisi ein. Zuletzt fand ein solches Treffen im September in München statt.