Weltbevölkerungsbericht: Städte in Entwicklungsländern wachsen rasant

Weg vom Land, hinein in die Städte

Das Wachstum der Städte wird sich nach UN-Angaben weltweit beschleunigen. 2008 wird erstmals mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten leben, insgesamt 3,3 Milliarden Menschen, heißt es im Weltbevölkerungsbericht, der am Mittwoch in Genf und Berlin vorgestellt wird. 2030 werden die Städte nahezu fünf Milliarden Einwohner haben. Am schnellsten wachsen dabei die Städte in den Entwicklungsländern, wo bis 2030 mit 3,9 Milliarden Stadtbewohnern gerechnet wird.

 (DR)

Allein in Asien soll die urbane Bevölkerung von 1,36 auf 2,64 Milliarden anwachsen. In Afrika wird sich die Zahl der Städter bis 2030 auf 742 Millionen Menschen mehr als verdoppeln.
Vielen Städtern drohe ein Leben in Armut und Slums, heißt es in dem Bericht weiter. Eine Milliarde Menschen lebt derzeit bereits in Armutsvierteln. Zugleich hätten Menschen aber in den Städten auch die größten Aussichten, der Armut zu entkommen.

Die Städte müssten daher ihre Planungs- und Verwaltungskapazitäten deutlich verbessern: Dazu gehöre, das Recht der Armen auf ein Leben in der Stadt anzuerkennen, Bauland mit Strom- und Wasserversorgung bereitzustellen und eine langfristige Vision zu entwickeln, wie der städtische Raum im Kampf gegen die Armut genutzt werden kann.

Dabei sei das Wachstum der Städte weniger auf Zuwanderung als auf natürlichen Bevölkerungszuwachs zurückzuführen, so der Bericht.
Notwendig sei daher, Frauen zu stärken, Angebote für Familienplanung auszubauen und die Gesundheitssysteme zu verbessern.