welt-online 9.6.2011

Kardinal Meisner antwortet Gläubigen nun online

Ralf Diessner von der Stabsabteilung Medien des Erzbistums sagte dem Kölner "domradio", dass das auf ein Jahr befristete Projekt auch Menschen ansprechen solle, die der Kirche fern stehen. "Jede seriöse und ernst gemeinte Frage" habe die Chance, unter die Top-Fragen zu gelangen und beantwortet zu werden. Das Angebot biete dem Erzbischof die Chance, direkter mit den Menschen zu ihren Fragen in Kontakt zu treten und nicht nur in Verbindung mit unpopulären Entscheidungen in den Medien zitiert zu werden. Da der Kardinal nicht alle einzelnen Anfragen beantworten könne, würden diese über die Dialogplattform nach Themen sortiert und per Abstimmung nach Wichtigkeit geordnet.

 (DR)

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner erprobt das Internet. Ab Pfingstsonntag können die Bürger mit ihm über ein Online-Portal kommunizieren.

Im Dialogprozess der katholischen Kirche geht der Kölner Kardinal Joachim Meisner neue Wege der Kommunikation. An Pfingstsonntag startet der Internetauftritt "www.direktzumkardinal.de", wie das Erzbistum Köln mitteilte. Über das Online-Portal könnten Fragen über Glauben, Ethik, das Erzbistum und die katholische Kirche insgesamt gestellt werden. Der Kölner Erzbischof beantworte dann jene Fragen, die von den Nutzern der Plattform in einer Abstimmung als am wichtigsten bewertet würden.



Kardinal Meisner möchte ab sofort über ein Internetportal mit Bürgern sprechen

Die Dialogseite wird nach den Angaben von einer externen Internet-Dienstleistungsfirma moderiert. Anfragen, Bewertungen und Antworten des Erzbischofs blieben online einsehbar, damit "ein interaktives Kommunikationsforum" entstehe. Zur besseren Übersicht gebe es Rubriken wie "Erzbistum Köln", "gesellschaftliche Fragen" oder "Glauben und Leben". Der Kardinal beantworte auch Fragen zu seinem Alltag, seiner Biografie und seinen Ämtern als Erzbischof und Kardinal der Weltkirche.



Ralf Diessner von der Stabsabteilung Medien des Erzbistums sagte dem Kölner "domradio", dass das auf ein Jahr befristete Projekt auch Menschen ansprechen solle, die der Kirche fern stehen. "Jede seriöse und ernst gemeinte Frage" habe die Chance, unter die Top-Fragen zu gelangen und beantwortet zu werden. Das Angebot biete dem Erzbischof die Chance, direkter mit den Menschen zu ihren Fragen in Kontakt zu treten und nicht nur in Verbindung mit unpopulären Entscheidungen in den Medien zitiert zu werden. Da der Kardinal nicht alle einzelnen Anfragen beantworten könne, würden diese über die Dialogplattform nach Themen sortiert und per Abstimmung nach Wichtigkeit geordnet.



Nach dem Missbrauchsskandal hat die Deutsche Bischofskonferenz eine Dialoginitiative über die Zukunft der Kirche gestartet. Dazu soll es bis zum Jahr 2015 kirchliche Kongresse, Großveranstaltungen und Dialogmöglichkeiten geben. Eine Auftaktveranstaltung ist für den 8. und 9. Juli in Mannheim vorgesehen.