Welt-Braille-Tag zum Andenken an den Erfinder

Braille öffnet Blinden die Tür zur Welt der Buchstaben

"Weniger als zehn Prozent aller blinden Kinder weltweit können zur Schule gehen und die Brailleschrift erlernen. Um den Milleniumszielen der Vereinten Nationen nach einer allgemeinen Schulbildung gerecht zu werden, muss hier noch viel getan werden", erklärte Martin Georgi, Direktor der Christoffel-Blindenmission (CBM) aus Anlass des Welt-Braille-Tags, der seit 2001 jedes Jahr am Geburtstag des Erfinders am 4. Januar begangen wird.

 (DR)

Der Franzose Louis Braille war erst 15 Jahre alt, als er im Jahre 1825 die Blindenschrift erfand, die bis zum heutigen Tag ohne große Veränderungen gilt. Braille, selbst im Kindesalter erblindet, öffnete mit seiner Punktschrift blinden Menschen weltweit die Tür zum Lesen. Sie erhielten eine Schrift, die sie mit den Händen lesen konnten.

Blindenmission fordert mehr Hilfen für Kinder und Jugendliche  Die Christoffel-Blindenmission fordert mehr Hilfen für blinde Kinder und Jugendliche. Weltweit könnten weniger als zehn Prozent dieser Kinder zur Schule gehen und die Brailleschrift erlernen, kritisierte die Blindenmission am Mittwoch im südhessischen Bensheim anlässlich des Welt-Braille-Tags. Damit würden die Millenniumsziele der UN weit verfehlt.

Während im Computer-Zeitalter viele Blinde in der westlichen Welt den PC nutzen, stehen in Entwicklungsländern nicht einmal genügend Blinden-Schreibmaschinen zur Verfügung. Dort wird die Punkte-Kombination, aus der sich jeder einzelne Buchstabe zusammensetzt, meist noch mit einem Griffel in spezielles Papier gedrückt.

Dabei müssen Blinde in Spiegelschrift und von rechts nach links schreiben, denn nur so können sie nach Umwenden des Papiers die Buchstaben in der richtigen Reihenfolge tastend lesen. Die CBM fördert insgesamt fast 100 Einrichtungen, in denen mehr als 15.000 blinden Kindern das Schreiben und Lesen in Braille beigebracht wird.