US-Diözese verweigert Transgender-Menschen die Taufe

Weitreichende Richtlinien

Das Bistum Marquette im Bundesstaat Michigan habe ihre Pfarrer angewiesen, Transgender-Menschen die Taufe und andere Sakramente zu verweigern, solange sie nicht vorher "Buße" getan haben. Es sei die erste US-Diözese mit derart weitreichenden Richtlinien.

Chrisam und Salböl am Taufbecken / © Harald Oppitz (KNA)
Chrisam und Salböl am Taufbecken / © Harald Oppitz ( KNA )

Das Bistum Marquette im US-Bundesstaat Michigan hat ihre Pfarrer angewiesen, Transgender-Menschen die Taufe und andere Sakramente zu verweigern, solange sie nicht vorher "Buße" getan haben. Wie die "Washington Post" (Donnerstag) berichtet, hat bislang keine andere Diözese in den USA derart weitreichende Richtlinien erlassen.

Weder Kommunion noch Krankensalbung

Auch sollen demnach Transgender weder die Kommunion noch die Krankensalbung empfangen dürfen, heißt es in den Leitlinien der Diözese. Bewusste, frei gewählte und offensichtliche Verhaltensweisen zur Neudefinition des eigenen Geschlechts stellten "ein Hindernis" für den Empfang der Sakramente dar, heißt es in dem Dokument.

Frage der Sakramentenspendung bei Transgender-Menschen

Der Vatikan und die US-Bischofskonferenz haben sich bislang kaum zur Frage der Sakramentenspendung bei Transgender-Menschen geäußert. Einige Theologen und Unterstützer von LGBTQ-Katholiken sind dem Bericht zufolge überzeugt, dass die Leitlinie aus Marquette dem kanonischen Recht, dem internen Regelwerk der Kirche, widersprechen könnte. Sie gehen davon aus, dass nur wenige andere Diözesen dem Beispiel folgen werden.

In gewisser Weise spiegele die Politik der Diözese wider, "wie die Kirche über gleichgeschlechtliche Paare spricht", so der Theologe und Autor des Buches "Sexuelle Vielfalt und die katholische Kirche", Patrick Hornbeck. Mit dem Vorstoß der Diözese Marquette gieße diese weiter "Öl ins Feuer" der laufenden innerkirchlichen Kontroverse. Die Diözese lehnte es laut Bericht ab, gegenüber der "Washington Post" Stellung zu beziehen.


Quelle:
KNA