Weißer Ring: Zahl der Stalking-Opfer nicht gesunken

 (DR)

Trotz verschärfter Mittel gehen Stalker hat sich die Lage für Stalking-Opfer nach Einschätzung des Opferhilfevereins Weißer Ring seit Jahren nicht verbessert. Der Anteil der Betroffenen sei in den vergangenen 15 Jahren gleich geblieben, obwohl inzwischen polizeilich und strafrechtlich gegen diese Form der Belästigung vorgegangen werden könne, teilte der Weiße Ring am Donnerstag in Mainz mit.

Basis ist eine Befragung unter Mannheimer Bürgern des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) für den Weißen Ring. Im vergangenen Jahr gaben demnach 10,8 Prozent der Befragten an, Stalking erlebt zu haben. 2003 waren es 11,6 Prozent. Frauen seien mit einem Anteil von 14,4 Prozent deutlich häufiger betroffen als Männer mit 5,1 Prozent. Meist kämen die Nachstellungen vom ehemaligen Partner. Das Internet und Soziale Netzwerke hätten die Möglichkeiten von Stalking erweitert. Nur 34,8 Prozent der Befragten nimmt laut Umfrage professionelle Hilfe in Anspruch.

Der Weiße Ring hat für Betroffene eine App namens "No Stalk" erstellt, mit der Nachstellungen über Fotos, Videos oder Sprachaufnahmen dokumentiert werden können. Die App soll den Beleg der Erlebnisse vereinfachen und so eine Grundlage für rechtliche Schritte gegen Stalker bieten. Sie kann kostenlos für Apple oder Android heruntergeladen werden. (kna / 17.10.19)