Weihbischof Schwaderlapp erläutert Wirken im Dienst des Herrn

"Unsere Berufung"

Im Pontifikalamt am fünften Sonntag im Jahreskreis hat Weihbischof Dominikus Schwaderlapp aufgezeigt, wie jeder sein Leben in den Dienst Christi stellen kann. Mit dieser Hilfe kann der Herr besser in die Welt hinein wirken.

Weihbischof Dominikus Schwaderlapp / © Beatrice Tomasetti (DR)
Weihbischof Dominikus Schwaderlapp / © Beatrice Tomasetti ( DR )

In seiner Predigt fühlte sich Weihbischof Dominikus Schwaderlapp durch den Text aus dem Evangelium an den Weltjugendtag vor 20 Jahren in Köln erinnert. Damals wurde Papst Benedikt XVI. mit einem Schiff über den Rhein gefahren, sodass möglichst viele ihn sehen konnten. Im Evangelium kann Jesus mithilfe eines Bootes zu den Menschen sprechen und auf sie einwirken (Lk 5,3).

Plattform für Christus

Ganz so wie das Boot im Evangelium könne jeder ein Boot und damit ein Hilfsmittel Jesu sein, wie der Kölner Weihbischof ausführt. "Liebe Schwestern und Brüder, Ihre und meine Berufung, unser aller Berufung, so unterschiedlich wir sind, ist, dass wir unser Leben Christus als Boot geben, damit er von unserem Leben aus in diese Welt hineinwirken und sprechen kann," betonte Weihbischof Schwaderlapp im Kölner Dom. 

Pontifikalamt im Kölner Dom am fünften Sonntag im Jahreskreis. / © Beatrice Tomasetti (DR)
Pontifikalamt im Kölner Dom am fünften Sonntag im Jahreskreis. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

"Jeder von uns ist in der Lage, sein Leben ihm zur Verfügung zu stellen als Plattform. Darum geht es. Damit er heilen kann. Damit er das rettende Wort sprechen kann. Damit er erlösen kann."

Leben im Dienst des Herrn

Anhand dreier Beispiele veranschaulichte Schwaderlapp, wie jeder in seinem Leben im Dienst des Herrn wirken kann. Dabei erinnerte er zunächst an den kürzlich verstorbenen Msgr. Wilhelm-Josef Schlierf, der auch im hohen Alter und mit gesundheitlicher Beeinträchtigung noch unaufhörlich betete.

Anschließend lenkte der Kölner Weihbischof die Aufmerksamkeit auf die neuen Chorsängerinnen und Sänger und die Ministranten, die nun den liturgischen Dienst unterstützen. "Ihr macht auf eure Weise das Wirken Gottes, die Herrlichkeit Gottes, erlebbar, hörbar, sichtbar und man kann es sogar riechen durch den Weihrauch. Ohne euch könnten wir nicht diese Liturgie feiern. Wir stehen im Dienst des Herrn, der zu uns sprechen will."

Der Chornachwuchs singt im Pontifikalamt im Kölner Dom am fünften Sonntag im Jahreskreis 2025. / © Beatrice Tomasetti (DR)
Der Chornachwuchs singt im Pontifikalamt im Kölner Dom am fünften Sonntag im Jahreskreis 2025. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Schließlich erinnerte Weihbischof Schwaderlapp noch an das Apostolische Schreiben "Gaudete et exsultate" von Papst Franziskus, der darin "von der Heiligkeit von nebenan, von der unauffälligen Heiligkeit" spreche.

In die Welt hineinwirken

Abschließend stellt er fest, dem Herrn das Boot des Lebens zu dienen, bedeute nicht, große Taten zu machen, die in der Zeitung stehen, erklärt Weihbischof Schwaderlapp, vielmehr gehe es um kleine Gesten. 

"Und das, was uns aufgetragen ist, liebevoll zu tun, sofort, dauerhaft und mit Freude. So können wir alle dem Herrn das Boot unseres Lebens bieten, und dann kann er durch uns mit unserem Leben in diese Welt hineinwirken. Und die Welt hat nichts nötiger als das," stellt der Kölner Weihbischof zum Ende seiner Predigt fest.

Pontifikalamt am fünften Sonntag im Jahreskreis

DOMRADIO.DE hat am fünften Sonntag im Jahreskreis das Pontifikalamt aus dem Kölner Dom mit Weihbischof Dominikus Schwaderlapp übertragen.

Der Kölner Domchor unter der Leitung von Eberhard Metternich und Simon Schuttemeier sowie der Mädchenchor am Kölner Dom unter der Leitung von Oliver Sperling und Cécilia Bazile sangen die Messe solenelle in cis von Louis Vierne sowie "Singen von Gottes Werken" von Christian Matthias Heiß. An der Querhaus-orgel: Winfried Bönig; an der Langhausorgel: Matthias Wand. 



Zu Beginn des Hochamtes werden 16 Knaben, 25 Mädchen und 10 Dom-Ministranten (darunter 3 Domchor-Knaben) neu in die Chöre bzw. Ministran-tengruppe aufgenommen – die Aufnahmezeremonie leitet Domdechant Robert Kleine.


„Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe:
Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift, 
und ist begraben worden. 
Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift, 
und erschien dem Kephas, dann den Zwölf. 
Ob nun ich verkünde oder die anderen: 
Das ist unsere Botschaft 
und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt.“ (1 Kor 15,3-5.11)

Impuls zur zweiten Lesung des fünften Sonntags im Jahreskreis (C), 1 Kor 15,1–11

Paulus … macht in aller Deutlichkeit klar, dass wir in religiösen Dingen in erster Linie Empfangende sind. Wir kommen ohne Überlieferung nicht aus. Ein Glaube, den wir uns selbst zurechtschnitzen, ist eben in erster Linie unsere eigene Erfindung. ...

Statue des Apostels Paulus vor dem Petersdom / © StrippedPixel.com (shutterstock)
Statue des Apostels Paulus vor dem Petersdom / © StrippedPixel.com ( shutterstock )

Paulus denkt umgekehrt: Was er überliefert, ist etwas, was auch er empfangen hat. Und was er empfangen hat, hat er nicht durch eine persönliche Vision erfahren, es ist vielmehr »schriftgemäß«, wie er gleich zweimal betont. Das heißt: Es lässt sich auf die heiligen Schriften Israels beziehen und aus ihnen herauslesen. ...

Ausgerechnet Paulus, die markanteste und individuell greifbarste Figur des Neuen Testaments, zeigt von sich weg, wenn es um sein Bekenntnis geht. Er verweist auf die Christusdeutung, die er vorgefunden hat und die er selbst ausfaltet und erläutert. Das ist der Glaubensrealismus des Paulus und es sollte auch unserer sein: Da wir weder Luftgeister noch schwebende Engel sind, können wir den Grund, auf dem wir stehen, niemals selbst schaffen.

Christian Schuler. Aus: TeDeum – Das Stundengebet im Alltag, Februar 2022, www.tedeum-beten.de