Sein zentrales Thema war die Präsenz des Heiligen Geistes in den Herzen der Menschen und seine transformative Kraft, die trotz der oft spirituellen Trockenheit unserer Zeit weiter aktiv ist. Schwaderlapp erklärte, wie der Heilige Geist einst die Apostel verwandelte, die trotz Angst und Verzweiflung zu mutigen Verkündern des Evangeliums wurden, und betonte, dass der Heilige Geist auch heute noch wirkt und Herzen verändern kann.
Er thematisierte auch die oft unsichtbare, aber tiefgreifende Präsenz des Heiligen Geistes in alltäglichen Begegnungen und persönlichen Geschichten. Dabei erzählte Weihbischof Schwaderlapp von einer Begegnung mit einem jungen Mann in den Niederlanden, der ihn spontan bat, bei seiner bevorstehenden Hochzeit zu sprechen. Diese Geschichte verwendete er als Beispiel dafür, wie der Heilige Geist durch die Sehnsüchte und das spirituelle Streben der Menschen wirkt. "Der Heilige Geist will in das Herz der Menschen, in Ihr Herz, in mein Herz, so wie er damals die Herzen der Apostel verwandelt hat", so der Weihbischof.
Ein weiterer Schwerpunkt der Predigt war eine Reflexion über die Bedeutung echter menschlicher Begegnungen, die nur möglich sind, wenn man sein Herz öffnet und sich verletzlich zeigt. Schwaderlapp betonte, dass die Rolle des Heiligen Geistes darin bestünde, die Herzen der Menschen zu öffnen, um echte Verbindungen sowohl mit Gott als auch untereinander zu ermöglichen.
Das Öffnen des Herzens berge zwar Risiken, etwa verletzt zu werden, sei jedoch essenziell, um wirklich mit anderen in Verbindung zu treten und letztlich geistiges Wachstum zu ermöglichen. Abschließend wandte sich der Weihbischof dem Thema der Treue zu, illustriert anhand einer Begebenheit in einer kleinen holländischen Stadt, wo trotz geringer Zahl die Gemeindemitglieder treu zusammenkamen.
Weihbischof Schwaderlapp hob hervor, dass Treue eine Frucht des Heiligen Geistes sei und selbst eine kleine Zahl treuer Menschen große Wirkung entfalten könne. Zum Ende der Predigt appellierte er an die Gläubigen, sich vom Heiligen Geist leiten zu lassen, um echte und transformative Begegnungen mit Gott und untereinander zu erleben, sowie in der Treue zu Gott und der Gemeinschaft beständig zu bleiben.
Musikalische Untermalung
Im Pontifikalamt an diesem Pfingstsonntag sangen und musizierten der Kölner Domchor, der Mädchenchor am Kölner Dom und Mitglieder des Gürzenich-Orchesters Köln.
Im Gottesdienst erklang die Missa in C op. 86 von Ludwig van Beethoven für Chor, Solisten und Orchester. Als Solisten wirkten Theresa Nelles (Sopran), Alexandra Thomas (Alt), Wolfgang Klose (Tenor) und Konstantin Paganetti (Bass) mit. Die Orgel spielte Matthias Wand. Die musikalische Gesamtleitung lag bei Eberhard Metternich und Oliver Sperling.
Lesung aus der Apostelgeschichte
"Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, ..." (Apg 2,1-3)
Impuls zur Lesung aus der Apostelgeschichte (Apg 2,1-11)

Lukas, der Autor der Apostelgeschichte, kommt an die Grenzen des Sagbaren, um das Pfingstereignis zu schildern. Kein Wort ist ihm dramatisch genug: plötzlich – Brausen – heftiger Sturm – strömten zusammen – waren bestürzt – fassungslos vor Staunen – große Taten. Wer von uns neigt hier und da nicht auch schon mal zu Übertreibungen, doch hier verbinden diese Worte ein schier unfassbares Ereignis.
Wie schön wäre das für die Welt, wenn das damals Beschriebene überall auf der Welt sich wiederholen würde und wir könnten sagen: Juden und Palästinenser, Nord- und Südsudanesen, Äthiopier und Eritreer, Franzosen und Algerier, Ukrainer und Russen, Schiiten und Sunniten, Muslime und Hindus, ... – sie können sich alle verstehen. ...
Thomas Frings. Aus: TeDeum – Das Stundengebet im Alltag, Juni 2025, www.tedeum-beten.de
In der Sendung des Heiligen Geistes, den Jesus seinen Jüngern verheißen hat, feiern wir die Vollendung des Christus- und Ostermysteriums. Das erste Pfingstfest war nach dem Bericht der Apostelgeschichte (Apg 2,1–11) an einem jüdischen Feiertag, dem Erntedankfest für die Weizenernte, das fünfzig Tage nach dem Paschafest gefeiert wurde. Mit dem Dank für die Frucht der Erde verband sich ein anderer Dank, nämlich die Erinnerung an den Bundesschluss auf dem Sinai.
Sieben Wochen nach dem Paschafest, am 50. Tag ("Pentekoste" = Pfingsten), wird der Heilige Geist als Frucht und Vollendung der Heilstat Christi ausgegossen: Der Neue Bund ist geschlossen – das ist der Inhalt dieses neuen Erntedankfestes. ... Christus lebt und wir leben in der Kraft des Heiligen Geistes in ihm.
Aus: TeDeum – Das Stundengebet im Alltag, Juni 2025, www.tedeum-beten.de