Weihbischof Melzer am Aschermittwoch der Künstler

Für mehr Milieuvielfalt

Weihbischof Manfred Melzer hat dazu aufgerufen, den Gemeinden mehr Vertrauen zu schenken. In den Gemeinden sollten mehr gesellschaftliche Gruppen zusammenkommen als bisher, sagte er in seiner Predigt am Aschermittwoch.

Aschermittwoch der Künstler (DR)
Aschermittwoch der Künstler / ( DR )

"Wir haben schwere Blessuren, aber insgesamt sind wir immer noch gut aufgestellt", so beschreibt der Weihbischof die Lage der Kirche. Besser ginge es der Kirche, wenn sie nicht so eingeschränkt wäre auf bestimmte Milieus, urteilt Melzer. Er fordert mehr Milieuvielfalt in den Gemeinden. Künstler wüssten, wie wichtig eine Vielfalt ist.

domradio.de übertrug am Aschermittwoch den Gottesdienst für Künstler aus St. Kunibert. Zu hören war die Messe Basse von Gabriel Fauré und Sicut cervus desiderat von Nancy Telfer. An der Orgel spielte Christoph Ritter, Düsseldorf.

Das Erzbistum Köln bot am Aschermittwoch ein spirituell-künstlerisches Programm, beginnend mit dem Gottesdienst. Am Nachmittag wollte der Leiter des Kölner Schnütgen-Museums, Dr. Moritz Woelk, zur spirituellen Aktualität christlicher Kunst des Mittelalters referieren.

Für den Abend war der Besuch der Ausstellung "zeigen verhüllen verbergen. Schrein“ im Kölner Diözesanmuseum Kolumba geplant. Hier sollte die Johannespassion als „begehbares“ Konzert in den verschieden klingenden Räumen des Museums ertönen.

Am Aschermittwoch beginnt die Zeit der Besinnung, stellt er doch nach Karneval den Beginn der vorösterlichen Fastenzeit dar. Der Tag erinnert daran, dass Jesus 40 Tage fastend und betend in der Wüste lebte. Der Brauch, mit der Asche von verbrannten Palmzweigen ein Kreuz auf die Stirn zu zeichnen, gab dem Tag seinen Namen. Der Aschermittwoch ist darüber hinaus ein internationaler Gedenktag für die Künstler. Erstmalig gedachten Pariser Künstler ihrer verstorbenen Künstlerfreunde im Jahre 1914. Dieser Gedenktag wurde 1950 in Köln und 1955 in München übernommen. Seither wird er weltweit in vielen Bistümern gefeiert.