Weihbischof Manfred Grothe: Appell bei CDU-Kongress

Werben für "menschliche Globalisierung"

Für ein menschenwürdiges Wirtschaftssystem und eine globale soziale Marktwirtschaft hat der Paderborner Weihbischof Manfred Grothe beim Grundsatzprogramm-Kongress der CDU geworben. Er appellierte an die Politik, auf internationaler Ebene Institutionen zu schaffen, die Richtlinien festlegen und Werte verteidigen sollten.

 (DR)

Für ein menschenwürdiges Wirtschaftssystem und eine globale soziale Marktwirtschaft hat der Paderborner Weihbischof Manfred Grothe beim Grundsatzprogramm-Kongress der CDU geworben. Er appellierte an die Politik, auf internationaler Ebene Institutionen zu schaffen, die Richtlinien festlegen und Werte verteidigen sollten. "Wenn uns das nicht gelingt, kommen wir nicht zu einer fruchtbaren Globalisierung", so der Weihbischof wörtlich. Gute Erfahrungen mit dem vereinten Europa böten hier Ansätze.

"Es gibt keine Sieger oder Gewinner"
Grothe warnte davor, die Soziale Marktwirtschaft vor allem als "Sieger- und Besiegte-Modell" zu verstehen. Ziel müsse vielmehr ein weltweit ausgeglichener Markt sein, damit die Globalisierung für alle Menschen zur Bereicherung werde, sagte der Weihbischof, der auch Mitglied der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Bischofskonferenz ist.

Der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt wandte sich dagegen, im Zusammenhang mit dem Begriff Marktwirtschaft von Siegern und Besiegten zu reden. Vielmehr sei Handel mit einem Zuwachs an Wohlstand für alle Beteiligten verbunden. Wenn zwei Nationen miteinander handelten, gebe es Gewinner auf beiden Seiten, wenn auch in unterschiedlichem Maße. Deshalb sei die Globalisierung ein Prozess zur Verbesserung der Situation in der Welt insgesamt. Dass nicht alle Länder Gewinner seien, sah Milbradt in politischen Problemen innerhalb der Nationen begründet.
(KNA)