Bistum will Vertuschungsvorwürfe gegen früheren Bischof klären

Was hat Bischof Stein gewusst?

​Das Bistum Trier will Vorwürfe der Vertuschung von Missbrauch gegen seinen Bischof Bernhard Stein aufarbeiten lassen. Das Bistum bestätigte am Montag, es lägen Hinweise vor, wonach Stein von sexuellen Übergriffen eines Priesters wusste.

Trierer Dom Sankt Peter / © Jörg Loeffke (KNA)
Trierer Dom Sankt Peter / © Jörg Loeffke ( KNA )

Der beschuldigte Priester werde in den Bistums-Akten inzwischen als Missbrauchstäter geführt. Eine im Juni angedachte Kommission zur institutionellen Aufarbeitung von Missbrauch im Bistum soll auch zum Verhalten Steins weitere Erkenntnisse erbringen. Zuerst hatte der "Trierische Volksfreund" berichtet.

Missbrauchsopfer im Bistum hatten im Februar Vorwürfe gegen Bischof Stein (1904-1993) veröffentlicht. Die Betroffenen-Initiative Missbit wirft Stein vor, als Bischof (1967 bis 1980) Informationen zu Missbrauch durch Priester erhalten zu haben. Anstatt Strafverfahren einzuleiten habe er Beschuldigte gedeckt, Priester versetzt und teilweise befördert. Als Beleg führt der Historiker und Missbit-Vorsitzende Thomas Schnitzler etwa einen Brief des damaligen Leiters des kirchlichen Gerichts an Stein an.


Bernhard Stein, Bischof von Trier. (Aufnahmeort und Aufnahmedatum unbekannt) / © KNA-Bild (KNA)
Bernhard Stein, Bischof von Trier. (Aufnahmeort und Aufnahmedatum unbekannt) / © KNA-Bild ( KNA )
Quelle:
KNA