Was erwartet Bischof Bätzing von der Vollversammlung?

Auf der Suche nach dem gemeinsamen Nenner

Ab diesem Montag treffen sich die deutschen Bischöfe zu ihrer Frühjahrsvollversammlung in Dresden. Dabei geht es auch um den künftigen Kurs der Bischöfe bei den Reformdebatten. Bischof Georg Bätzing skizziert einen Themenausblick.

Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz ( KNA )

Der "allergrößte Teil" seiner Amtsbrüder in Deutschland will nach den Worten von Bischof Georg Bätzing Reformen in der katholischen Kirche voranbringen.

Bischöfe haben sich auf der vierten Synodalversammlung beraten / © Max von Lachner (SW)
Bischöfe haben sich auf der vierten Synodalversammlung beraten / © Max von Lachner ( SW )

In einem SWR1-Interview am Montagmorgen bedauerte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz zugleich, dass fünf Delegierte vor der letzten Vollversammlung des Synodalen Wegs ihre Teilnahme an dem seit 2019 laufenden Dialog zur Zukunft der Kirche für beendet erklärten. Man habe versucht, die Synodalversammlung breit aufzustellen und ein möglichst großes Meinungsspektrum abzudecken.

Mit Blick auf die Kritik aus dem Vatikan am Synodalen Weg sagte Bätzing: "Wir müssen mit Rom weiter Verständigung suchen." Er bedauerte, dass nicht alle Gesprächspartner dort verstanden hätten, dass sexueller Missbrauch in der Kirche systemische Ursachen habe und deswegen Veränderungen in der Kirche notwendig seien.

Missbrauchsaufarbeitung kommt voran

Bei der Aufarbeitung von Missbrauch ist die katholische Kirche nach Ansicht von Bischof Bätzing schon sehr weit gekommen. "Wir tun, was wir versprochen haben", sagte Bätzing weiter. Alle Bistümer würden die Vorfälle aus den vergangenen 70 oder 80 Jahren untersuchen.

Protest gegen kirchlichen Umgang mit Missbrauch / © Julia Steinbrecht (KNA)
Protest gegen kirchlichen Umgang mit Missbrauch / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz zeigte sich zuversichtlich, dass auch in den Bistümern, in denen bisher keine detaillierten Untersuchungen vorlägen, diese bald in Gang gesetzt würden. Nicht zuletzt der öffentliche Druck trage dazu bei und das sei gut so.

Bischöfe suchen nach Wegen für Ende des Krieges in Ukraine

Auf ihrer Vollversammlung wollen die deutschen katholischen Bischöfe auch nach Wegen für ein Ende des Krieges in der Ukraine suchen. Man stehe vor schwierigen fragen, sagte Bätzing weiter.

"Waffen schaffen ja keinen Frieden", betonte der Bischof von Limburg.

Ein Panzer der vom Typ Leopard 2 / © Armin Weigel (dpa)
Ein Panzer der vom Typ Leopard 2 / © Armin Weigel ( dpa )

Auf der anderen Seite erschienen Waffenlieferungen derzeit als die einzige Möglichkeit, mit der die Ukraine ihre staatliche Souveränität gegen den Überfall Russlands verteidigen könne. Trotzdem stehe bei dem am Nachmittag startenden Treffen der deutschen Bischöfe auch die Frage im Raum: "Wie können wir Friedensinitiativen ermöglichen?"

Ab diesem Montag treffen sich die deutschen Bischöfe zu ihrer Frühjahrsvollversammlung in Dresden.

Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe 2023

Die katholischen Bischöfe in Deutschland suchen bei ihrer Frühjahrsvollversammlung nach einer gemeinsamen Linie im Streit um innerkirchliche Reformen. In Dresden beraten sie ab dem 27. Februar, von Montag bis Donnerstag, darüber, wie das Reformprojekt Synodaler Weg weitergehen soll und mit welchen Positionen sie in die letzte Synodalversammlung vom 9. bis 11. März gehen.

Bischöfe verlassen nach einer Versammlung der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im September 2022 das Stadtschloss in Fulda. Vorne: Stephan Burger (l.), Erzbischof von Freiburg, und Peter Kohlgraf, Bischof von Mainz / © Harald Oppitz (KNA)
Bischöfe verlassen nach einer Versammlung der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im September 2022 das Stadtschloss in Fulda. Vorne: Stephan Burger (l.), Erzbischof von Freiburg, und Peter Kohlgraf, Bischof von Mainz / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA