Wallfahrtsdirektor sieht Verbindung von Kultur und Wallfahrt

"Kein geistiges Phantasialand"

Kulturprogramm und Wallfahrt können sich nach Worten des Wallfahrtsdirektors vom Eifelort Klausen, Pater Albert Seul, gegenseitig ergänzen und befruchten. "Die Wallfahrt ist für mich eine Begegnung von Himmel und Erde."

Pilger unterwegs / © Mostovyi Sergii Igorevich (shutterstock)
Pilger unterwegs / © Mostovyi Sergii Igorevich ( shutterstock )

Das sagte er im Interview des Portals katholisch.de am Samstag. Sowohl mit Andachten als auch mit dem Kulturprogramm versuche man in Klausen, "Kirche zu verheutigen und nicht in alte Zeiten zu verfallen. Wir sind kein geistiges Phantasialand".

P Albert Seul OP / © privat (Wallfahrtskirche Klausen)

Seit zehn Jahren bieten Ehrenamtler in dem Ort nahe Trier ein Kulturprogramm an. "Die Kirche soll nicht nur ein Ort des Gottesdienstes sein, sondern auch ein Ort der Begegnung", sagte Veranstaltungskoordinator Tobias Marenberg. Das Miteinander sei sowohl in der Eucharistie als auch im alltäglichen Leben wichtig: "Deshalb sollte die Kirche auch ein Ort für Themen aus Politik und weltlichem Leben sein."

Traktorwallfahrt und Tiersegnungen

In den vergangenen Jahren sind laut Seul neue Formate entstanden wie eine Traktorwallfahrt oder Tiersegnungen. Auch spielten Jakobspilger eine größere Rolle in Klausen, das auf dem Jakobsweg liegt. Zu Gottesdiensten kämen auch Leute von außerhalb, "die innerhalb der konservativen Wallfahrtsliturgie moderne Inhalte erwarten - sicher auch durch Impulse der Kulturprogramms. So machen wir hier Glaube und Kirche für die Menschen relevanter."

Heute seien alle Menschen "etwas eventgesteuert", fügte Marenberg hinzu. Es müsse nicht "viel gezaubert" werden, aber die Kirche müssen gutes Eigenmarketing betreiben, Social Media nutzen und sich an Neues anpassen. "Der Glaube verändert sich, auch bei den Kirchenbesuchern. Das Konsumieren eines Gottesdienstes wird in zehn Jahren noch weniger stattfinden als heute. Es wird neue Wege geben, Glaube zu leben und zu erfahren." In der Kirche fehle es oft am Mut, etwas Neues auszuprobieren, beklagte er. "Wir haben das hier einfach gemacht und das hat sich mit großer Dynamik sehr positiv entwickelt."

Quelle:
KNA