Aachener Weihbischof muss sich vor Gericht verantworten

Vorwurf der Untreue

Der Aachener Weihbischof Johannes Bündgens muss sich wegen des Vorwurfs der Untreue vor dem Amtsgericht Kerpen verantworten. Der Termin dafür wird noch abgestimmt, möglicherweise wird die Verhandlung im März stattfinden.

Symbolbild Gerichtssaal / © Corgarashu (shutterstock)

"Die Hauptverhandlung wird eröffnet", sagte Gerichtssprecher Joachim Rau am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Kölner Staatsanwaltschaft hatte Bündgens im Oktober angeklagt.

Sie wirft ihm vor, 128.000 Euro von einer heute 78-jährigen Frau angenommen zu haben, die möglicherweise zu dem Zeitpunkt bereits nicht mehr geschäftsfähig gewesen sei. Die Frau hatte Bündgens offenbar schon länger gekannt und ihm eine Vollmacht für ihr Konto erteilt.

Weihbischof hat Summe komplett zurückgezahlt

Der Weihbischof gab laut Rau an, der Frau als Gegenleistung für das Geld ein lebenslanges Wohnrecht in einer von ihm für 600.000 Euro erworbenen Immobilie in Aachen eingeräumt zu haben. Dies sei aber nicht im Grundbuch vermerkt. Zur Umsetzung sei es nach Angaben von Bündgens nie gekommen, weil sich der Gesundheitszustand der Frau verschlechtert habe. Der Weihbischof habe die Summe inzwischen komplett zurückgezahlt.

Bündgens, der seit 2006 Weihbischof sowie Bischofsvikar für die Caritas und Domkapitular ist, hat seit Anfang Dezember seine bischöflichen Ämter ruhen lassen. Aachens Bischof Helmut Dieser äußerte sich "schockiert" über den Vorwurf und drängt auf vollständige Aufklärung.


Weihbischof em. Johannes Bündgens / © Andreas Schmitter (Bistum Aachen)
Weihbischof em. Johannes Bündgens / © Andreas Schmitter ( Bistum Aachen )
Quelle:
KNA