Neues Ermittlungsverfahren gegen indischen Kardinal Alencherry

Vorwurf der Geldwäsche

Die katholische Kirche in Kerala sieht in neuen Ermittlungen gegen Kardinal George Alencherry eine "Verschwörung" gegen die Kirche. Es steht der Vorwurf der Geldwäsche im Zusammenhang mit dem Verkauf von Kirchenland im Raum.

Kardinal George Alencherry (Archiv) / © Lauren Cater (CNA Deutsch)
Kardinal George Alencherry (Archiv) / © Lauren Cater ( CNA Deutsch )

Die Bundesbehörde gegen Finanzkriminalität hat gegen das Oberhaupt der mit Rom verbundenen syro-malabarischen Kirche diesbezüglich ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Dies sei "zweifellos" ein Versuch der Behörde, den Kardinal "ins Visier zu nehmen und das Image der Kirche zu beschädigen", sagte Kirchensprecher Abraham Kavilpurayidam dem asiatischen Pressedienst Ucanews (Montag). Der 76-jährige Alencherry ist Großerzbischof der in Kerala beheimateten syro-malabarischen Kirche, die in Indien und im Ausland rund fünf Millionen Mitglieder hat.

Vorwürfe seit Jahren bekannt

Vorwürfe gegen den Kardinal sind seit Ende 2017 bekannt. Eine Gruppe von Priestern der Erzdiözese hatte ihn öffentlich beschuldigt, über einen Zeitraum von zwei Jahren mehrere Grundstücke verkauft zu haben, wodurch der Erzdiözese ein Verlust von rund zehn Millionen US-Dollar entstanden sei.

Die Synode der syro-malabarischen Kirche entzog ihm im Februar 2018 die Leitung der administrativen und wirtschaftlichen Angelegenheiten des Großerzbistums Ernakulam-Angamaly und beschränkte ihn auf 'Seelsorge und Liturgie.

Im Juni 2018 berief Papst Franziskus den Bischof von Palgath, Jacob Manathodath, zum Apostolischen Administrator, womit die Jurisdiktion Alencherrys ruhte. Ein Jahr später beendete der Papst die Amtsführung des Administrators und stellte so Alencherrys Zuständigkeiten wieder her. Ein Gericht in Kerala wie auch ein Sonderermittlungsteam der Polizei des Bundesstaates im Süden Indiens haben den Kardinal von den Vorwürfen entlastet.


Quelle:
KNA